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Dachau:So wird der begehrteste Maibaum in Oberbayern bewacht

Diverse Spione belagern das Feuerwehrhaus, um den Diebstahl des Stamms auszuklügeln. Während die Dachauer Wache schieben, geht die in der Werkstatt die Restaurierung voran. Ein Blick ins Versteck.

Dachau bekommt einen neuen Maibaum - und der ist begehrt, aus ganz Oberbayern reisen Spione an, um die Entführung des Stamms auzuhecken. Die Freiwillige Feuerwehr schützt den Stamm deshalb mit einer Rund-um-die-Uhr-Wache. Damit die es bequemer hat, steht ein Feldbett in der Halle bereit, direkt neben dem Maibaum.

Von außen sollen ein Container und eine Betonsperre den tonnenschweren Maibaum vor Dieben bewahren. Trotz der aufwändigen Sicherheitsvorkehrungen gelang es einem Burschenverein kürzlich, den 35 Meter langen Maibaum aus dem Feuerwehrhaus zu schleppen. Im letzten Moment wurden sie jedoch ertappt.

Während der Stamm gut bewacht wird, werden die Dekorationen kunstvoll hergerichtet, um den Maibaum nach seiner Fertigstellung zu schmücken. Der Dachauer Kunstmaler Christian Maria Huber restauriert die 23 Embleme und Schilder in seinem Atelier.

Dass der Maibaum für Diebe so spannend ist, verdankt er der Stadt, in der er stehen soll. Denn je größer und traditionsreicher die bestohlene Ortschaft, desto größer ist der Ruhm für die erfolgreichen Diebe, die sich eine saftige Auslöse versprechen.

So sah der Maibaum unbemalt aus. Geschlagen wurde er im Winter bei Schrobenhausen. Aufgestellt wird er am Unteren Markt, wo er dann für maximal fünf Jahre stehen soll. Dass die Feuerwehrler sich um den Maibaum kümmern, ist für die Stadt Dachau ein Glücksfall - hätte sie die Aufgabe ausschreiben müssen, wäre für das Aufstellen wohl ein fünfstelliger Betrag aus der Stadtkasse fällig geworden.

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