Dachau:Smartphone-App ist Stadträten nicht geheuer

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Die Gemeinde Karlsfeld hat sie schon: eine eigene App. In Dachau kann sich die Idee dagegen nicht durchsetzen.

Die Stadtverwaltung Dachau wird weiterhin nicht über eine Smartphone-App erreichbar sein. Stattdessen soll die Homepage der großen Kreisstadt im Zuge einer Überarbeitung auch eine mobile Version für den Gebrauch auf dem Handy bekommen. Was in Karlsfeld seit diesem Jahr mit - zugegeben recht einfach gehaltener - Karlsfeld-App funktioniert, ist in Dachau also nicht möglich. Die Programmierung einer solchen Anwendung sei schlicht zu teuer, beschied die Stadtverwaltung als Antwort auf einen Antrag, den die CSU-Fraktion bereits im Dezember 2014 gestellt hatte.

Wie sich auch an den Einlassungen der im Hauptausschuss vertretenen CSU-Mitglieder ablesen ließ, ist die Fraktion seither sichtlich gealtert. Den Antrag hatte damals noch der ehemalige Fraktionsvorsitzende Dominik Härtl gestellt, der sein Mandat aus beruflichen Gründen Anfang des Jahres niedergelegt hat. Nun musste zunächst Oberbürgermeister Florian Hartmann behutsam erklären, was eine App ausmacht und warum eine mobile Version der Internetseite aus seiner Sicht ausreichend ist.

Homepage der Stadt soll überarbeitet werden

Man muss es den Dachauern lassen: Im Gegensatz zu den Karlsfeldern wollten sie ihre App wohl nicht nur mit den Inhalten der Homepage füllen, sondern auch tatsächlich um Anwendungen anreichern, etwa der Möglichkeit, Nachrichten zu senden oder den Kulturkalender zu durchsuchen. Allerdings wurde auch gleich der Antrag der seinerzeit noch in einer Fraktionsgemeinschaft verbundenen Bürger für Dachau und FDP-Stadtrat Jürgen Seidl auf Einrichtung eines Online-Mängelmelders abgelehnt. Hartmann erklärte: "Den gibt es schon. Der funktioniert so, dass die Bürger eine E-Mail schreiben, lieber Herr Oberbürgermeister, folgendes Problem." Und dann werde das bearbeitet. Viele würden auch einfach in der Stadtverwaltung anrufen. Bedarf, die Erreichbarkeit oder Kommunikation zu verbessern, wurde demnach unter den Stadträten nicht gesehen.

Die Homepage der Stadt soll überarbeitet, entrümpelt, besser strukturiert und damit benutzerfreundlicher werden, 55 000 Euro sind dafür vorgesehen. Programmierung und sicherheitstechnische Betreuung der Webseite sollen neu ausgeschrieben werden, auch das Hoating der städtischen Domains soll neu vergeben werden. Die IT-Abteilung verspricht sich davon günstigere Preise und eine schnellere Anpassung an technische Fortschritte als mit dem jetzigen Anbieter. Anfang 2017 soll mit den Arbeiten an der Homepage der Stadt begonnen werden.

© SZ vom 17.06.2016 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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