Dachau:Michael Schrodi für straffreies Containern

Der SPD-Bundestagsabgeordnete begrüßt einen Vorstoß der Ampelkoalition.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) wollen Strafen für das sogenannte Containern abschaffen. Michael Schrodi, der SPD-Bundestagsabgeordnete für Dachau und Fürstenfeldbruck, begrüßt den Vorstoß. Etwa elf Millionen Tonnen Nahrungsmittel landen jedes Jahr im Müll. "Deshalb ist jede Änderung, die einen vernünftigeren Umgang mit Lebensmitteln nach sich zieht, unterstützenswert", sagt Schrodi. Im Jahr 2019 waren in Schrodis Heimatgemeinde Olching zwei Studentinnen zu einer Geldstrafe verurteilt worden, nachdem sie mit der Entnahme von Lebensmitteln auf den sorglosen Umgang mit Nahrung aufmerksam machen wollten. Damals hatte Schrodi die beiden zu einem Gespräch eingeladen und ihre Petition unterstützt. Diese sah vor, dass Lebensmittel, die aus den Regalen genommen werden, zum Beispiel an Bedürftige verteilt werden sollen.

Der Olchinger Fall landete vor dem Bundesverfassungsgericht. Dieses bestätigte zwar das Urteil aufgrund der in Deutschland bestehenden Eigentumsrechte. Allerdings hatte das Gericht damals schon betont, dass es diese Entscheidung "nicht dahingehend prüfen kann, ob der Gesetzgeber die zweckmäßigste, vernünftigste oder gerechteste Lösung gefunden hat". Er sei deshalb froh, dass "mit der Ampelregierung nun endlich ein erster, symbolisch wichtiger Schritt gegen Lebensmittelverschwendung unternommen wird", so Schrodi.

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