Süddeutsche Zeitung

Dachau:Schnelle Hilfe für die Gedenkstätte

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Martin Güll fordert im Landtag, arge Mängel sofort zu beheben

Gebäudeschäden, unleserliche Schautafeln und Schlaglöcher auf dem Parkplatz: Die SPD-Landtagsfraktion findet den Zustand der Erinnerungsstätte beschämend und fordert in einem Dringlichkeitsantrag die Beseitigung der schlimmsten Mängel in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Über den Antrag berät der Bildungsausschuss an diesem Donnerstag.

Der Dachauer SPD-Abgeordnete und Vorsitzende des Bildungsausschusses, Martin Güll, hatte sich kürzlich persönlich vor Ort informiert: "Die KZ-Gedenkstätte befindet sich in einem sehr schlechten Zustand." Güll fordert, dass die schlimmsten Mängel unverzüglich beseitigt werden müssen, noch vor den Feierlichkeiten anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau Ende April. Er verweist auch darauf, dass alle bayerischen Schulklassen die KZ-Gedenkstätte besuchen sollen. Der jetzige Zustand konterkariere aber alle Bildungsziele zum Nationalsozialismus, so der ehemalige Volksschulleiter. Auch bei Besuchern aus dem Ausland könnte ein falsches Bild über den Umgang Bayerns mit dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus entstehen, befürchtet Güll. Über die dringendsten Reparaturarbeiten hinaus gebe es auch langfristigen Handlungsbedarf: Die Ausstellung entspreche nicht mehr modernen Bildungsansprüchen und auch der Parkplatz vor dem Gebäude müsse dringend saniert werden.

"Die meistbesuchte und wohl wichtigste KZ-Gedenkstätte auf deutschem Boden muss unverzüglich - und das sind wir nicht nur den Überlebenden, sondern auch den Besuchern aus der ganzen Welt schuldig - wieder ansprechend sein", sagt der Dachauer SPD-Abgeordnete. Seiner Ansicht nach darf eine Neuplanung für Renovierung und Instandhaltung, pädagogischer Betreuung und konzeptioneller Weiterentwicklung nicht erst in drei oder vier Jahren angegangen werden. Die gute Arbeit der Referenten und Referentinnen, die jährlich zigtausende Besucher durch die Gedenkstätte führen, dürfe durch die Mängel der Ausstellung nicht negativ beeinflusst werden.

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Quelle:
SZ vom 21.04.2016 / SZ
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