Dachau:Problembaustelle an Schleißheimer Straße

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Die Brücke wird saniert, der Fuß- und Radweg ist gesperrt: Auf der Schleißheimer Straße Höhe Würmbrücke ist es für alle Verkehrsteilnehmer eng. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Auf Höhe des neu entstehenden Nu-Parks ist ein Fuß- und Radweg gesperrt. Anwohner sehen hier eine Gefahrenstelle.

Von Julia Putzger, Dachau

Übel, unerträglich, unzumutbar - eine Menge Adjektive fallen Bruno Schachtner ein, wenn er die Verkehrssituation in der Schleißheimer Straße auf Höhe des neu entstehenden Nu-Parks beschreibt. Seit mehreren Monaten schon wundert er sich über die Folgen der verschiedenen Baustellen in dem Bereich. Vor allem aber kann er nicht verstehen, warum der Fuß- und Radweg auf der Südseite der Schleißheimer Straße gesperrt wurde. Von der Stadt fühlt er sich vertröstet.

Tatsächlich ist es nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten in diesem Bereich der Schleißheimer Straße: Vom Zentrum kommend endet der südliche Radweg abrupt an der Kreuzung mit der Anton-Josef-Schuster Straße. Ein Weiterkommen ist nicht nur auf Grund des den Weg versperrenden Bauzauns nicht möglich, sondern auch, weil die Holzbrücke über die Würm entfernt und bisher noch nicht ersetzt wurde. Auf der anderen Seite der Würm liegt Kies auf dem Weg, der so im Zuge der Bauarbeiten auf dem ehemaligen Seeber-Gelände zum Teil der Baustelle wurde. Zugänglich ist der Fuß- und Radweg deshalb erst wieder auf Höhe der Paula-Wimmer-Straße über eine provisorische Brücke für Baustellenfahrzeuge. Doch eigentlich ist der Weg auch dort gesperrt. Stattdessen sollen Fußgänger und Radfahrer auf dem gesamten gesperrten Wegstück auf einen schmalen Streifen in der Mitte der Fahrbahn der Schleißheimer Straße ausweichen. Auf dieser wiederum ist es aktuell aber ohnehin eng, da die Würmbrücke saniert wird.

Bruno Schachtner beobachtet die Situation skeptisch

Bruno Schachtner, der nicht weit entfernt wohnt, beobachtet die ganze Situation schon länger skeptisch. Immer wieder habe er teils widersprüchliche Auskünfte von offizieller Seite bekommen, das Problem werde ignoriert. Besonders jetzt, da viele Radfahrer auf der Strecke zum Karlsfelder See fahren, sorgt Schachtner sich um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Er findet sogar: Die Sperrung des Rad- und Fußwegs war gänzlich unnötig. Denn weder für die Nu-Park-Baustelle hätte der Weg gesperrt, noch hätte die Brücke abgerissen werden müssen. Denn als die Überreste der alten Holzbrücke wochenlang im sogenannten Bürgerpark - einer brachliegenden Fläche an der Kreuzung der Schleißheimer Straße mit der Anton-Josef-Schuster Straße - lagen, hat Schachtner sie genau unter die Lupe genommen. "Da war nichts morsch", urteilt er.

Die Verantwortlichen im städtischen Bauamt sind anderer Meinung: Nicht nur Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit, sondern auch die Verkehrssicherheit der kleinen Brücke seien nicht mehr gegeben gewesen. Außerdem wird der komplette Geh- und Radweg in diesem Abschnitt angehoben, damit die neue barrierefreie Bushaltestelle Erasmus-Reismüller-Straße stadtauswärts ebenfalls barrierefrei erreichbar ist. Bis Mitte August soll die neue Brücke fertig sein - bestehend aus Holz, Stahlträgern und GFK-Platten, die weniger rutschig als Holz sind.

Im September ist die Wiedereröffnung des Fuß- und Radwegs geplant, heißt es aus dem Stadtbauamt. Schachtner sagt dazu: "Es gibt verschiedenste Darstellungen bei diesem Thema. Ich kann mich nur wundern, wessen Interessen da eigentlich vertreten werden."

© SZ vom 29.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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