Dachau:Respekt vor der Verantwortung

Dachau: Franz Bründler ist neuer Kreisbrandrat.

Franz Bründler ist neuer Kreisbrandrat.

(Foto: Toni Heigl)

Franz Bründler und sein neues Ehrenamt als Kreisbrandrat.

Von Benjamin Emonts, Dachau

Für Franz Bründler aus Petershausen geht ein langjähriger Traum in Erfüllung: Er wird Kreisbrandrat des Landkreises Dachau. Von den Vertretern der 56 Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis wurde der 49-Jährige kürzlich mit einer deutlichen Mehrheit zum Nachfolger von Heinrich Schmalenberg gewählt. "Ich hätte nie gedacht, dass es so weit kommen würde, als ich 1984 meine Feuerwehr-Laufbahn begonnen habe. Die Wahl macht mich sehr stolz", sagt Bründler. Er wird das Amt am 15. Juli dieses Jahres übernehmen.

Für den Petershausener schließt sich damit ein Kreis. Seit er 1984 Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Ismaning wurde, habe er zu den Kreisbrandräten, "dem höchst möglichen Ehrenamt bei der Feuerwehr", stets respektvoll aufgeschaut. Bründler als echten Fachmann zu bezeichnen, ist gewiss keine Übertreibung. Bei verschiedenen Freiwilligen Wehren war er Drehleitermaschinist, Bootsführer, First Responder Leiter, Zugführer und vieles mehr. Acht Jahre nach dem Beginn seiner Feuerwehr-Karriere nahm Bründler schließlich einen Job bei der Berufsfeuerwehr in München an. Bis Mai 2015 fungierte er dort als Feuerwehrmann und Rettungsassistent bei der Integrierten Leitstelle.

900 ehrenamtlich geleistete Stunden

Ganz nebenbei leistete er zuletzt jährlich bis zu 900 Stunden ehrenamtlich in der Brandschutzdienststelle des Landkreises Dachau. Weil der zeitliche Aufwand aber überhand nahm, schuf Landrat Stefan Löwl im vergangenen Jahr eine hauptamtliche Stelle. Seither arbeitet Bründler in Vollzeit für die Brandschutzdienststelle. Er formuliert Stellungnahmen zu Brandschutzkonzepten von Gebäuden. Er sichtet die Gebäude und fällt anschließend ein Urteil, ob das jeweilige Brandschutzkonzept den Sicherheitsansprüchen und- vorgaben genügt.

In den Landkreis Dachau und zur Freiwilligen Feuerwehr Asbach kam Bründler wegen seiner Frau, mit der er einen gemeinsamen Sohn hat. Trotzdem will er die 1000 bis 1500 ehrenamtlichen Stunden, die das Amt des Kreisbrandrats jährlich kostet, in Kauf nehmen. Sein Sohn sei schließlich bereits erwachsen und seine Frau arbeite im Schichtdienst bei der Polizei. "Da geht das schon."

Bründler ist zuversichtlich, seiner neuen Aufgabe gerecht zu werden. Als Kreisbrandrat ist er zuständig für alle 67 Feuerwehren des Landkreises. Bei Katastrophen oder Großbränden übernimmt er die Einsatzleitung. Er kontrolliert die Ausbildung in den Feuerwehren und überprüft Übungsberichte. Außerdem hat der die Pflicht, die Feuerwehren turnusmäßig zu besuchen und "nach dem Rechten zu sehen", wie er sagt. Am wichtigsten ist Bründler, dass seine Leute gesund von den Einsätzen zurückkommen, das betont er immer wieder. Entscheidend dafür sei eine exzellente Ausbildung für die Feuerwehrfrauen und -männer. "Dafür will ich einstehen."

Immer mehr Feuerwehrfrauen

Das gilt auch für die Akquise des Nachwuchses und finanziellen Zuschüsse für die Wehren. Schon jetzt betreibe der Landesfeuerwehrverband hervorragende Kampagnen, die den Jugendlichen das Ehrenamt schmackhaft machten. So freut sich Bründler, dass auch immer mehr Frauen sich der Feuerwehr anschließen. Generell sei die personelle Situation, auch was den Nachwuchs betrifft, sehr zufriedenstellend im Landkreis. "Wir sind in der glücklichen Situation, reichlich Personal und Zuwachs zu haben."

Abschließend lobt Bründler die erfolgreiche Integration des Digitalfunks im Landkreis Dachau. "Das läuft alles sehr gut." Franz Bründler scheint bereits jetzt bestens gewappnet für sein neues Amt. "Ich bin mir meiner großen Verantwortung bewusst und nehme das Amt sehr ernst."

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