Süddeutsche Zeitung

Dachau:Regionales Netzwerk gegen globale Krise

Die Solidargemeinschaft Dachauer Land sieht sich für die Auswirkungen der Corona-Pandemie gut gerüstet

Die Corona-Pandemie fordert auch die regionalen Erzeuger heraus. Doch die Vertreter der Solidargemeinschaft Dachauer Land sehen sich mit ihrem regionalen Netzwerk gut gerüstet. Sie gehen nicht davon aus, dass es zu Versorgungsengpässen kommen könnte. "Unser Team arbeitet über seine persönlichen Grenzen hinaus daran, der gestiegenen Nachfrage der Kunden gerecht zu werden", so Steffen Wilhelm, Geschäftsführer der Unser Land GmbH, zu der auch Dachauer Land gehört. "Das hat unseren Respekt und Dank verdient. Es ist beeindruckend, wie alle an einem Strang ziehen", so die Vorsitzende von Dachauer Land, Michaela Steiner. Die Solidargemeinschaft feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen.

Unser Land sei es gelungen, in den vergangenen 25 Jahren funktionale und gemeinsame Strukturen in München, den umliegenden Landkreisen und Augsburg aufzubauen, heißt es in einer Pressemitteilung. Diese Strukturen würden derzeit die Verfügbarkeit des Angebots an regionalen Lebensmitteln sichern. Die Idee von Unser Land gründe sich auf den Erhalt der Lebensgrundlagen in der Region - für Menschen, Tieren und Pflanzen.

Dieser Anspruch habe mit dem Corona-Virus eine völlig neue Dimension erhalten. Es bestätige die Sinnhaftigkeit der Arbeit im Netzwerk. "Für uns als regionales Netzwerk zeigt sich aktuell, wie effizient die Strukturen sind, die wir in den vergangenen 25 Jahren aufbauen konnten", so Wilhelm. "Wir werden unsere Kunden mit dem Unser Land-Sortiment weiterhin versorgen. Die Unabhängigkeit von globalen Strukturen macht es für uns als regionales Netzwerk möglich." Es mache in diesen schwierigen Zeiten der Krise Mut zu sehen, wie groß der Gemeinschaftssinn in der Gesellschaft ist.

Der Verein Dachauer Land startet mit seinem "Bewusstseinsprojekt", den Sonnenäckern, sobald die Ausgangsbeschränkung aufgehoben wird. Die Landwirte stellen nach Witterungsbedingungen die Flächen bis Mitte April zur Verfügung. Michaela Steiner sagt: "Zum 17. Mal vergeben wir heuer an fünf Standorten unsere Bifänge. Es warten mehr als 120 Pächter sehnsüchtig auf ihre Ackerflächen zum Gärtnern für den eigenen Gemüseanbau. Wir hoffen, dass wir bald übergeben können."

Weitere Informationen finden Interessierte auf www.unserland.info.

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SZ vom 30.03.2020 / sz
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