Dachau:Raumnot

Dachau: Grundschulrektorin Gabriele Dörfler: "Außer Gängen und WCs steht nichts mehr zur Verfügung."

Grundschulrektorin Gabriele Dörfler: "Außer Gängen und WCs steht nichts mehr zur Verfügung."

(Foto: Toni Heigl)

Stadtrat erwirbt Container für Grundschule in Dachau-Ost

Von Petra Schafflik, Dachau

Der geplante Anbau der Grundschule in Dachau-Ost wird erst 2021 bezugsfertig sein, doch die Schülerzahlen steigen schon jetzt und bereits von September an fehlen Klassenzimmer. Damit die Kinder dann nicht buchstäblich auf der Straße stehen, muss die Stadt handeln. Ein Konzept, das der Familien- und Sozialausschuss einstimmig billigte, sieht nun als Übergangslösung den Bau einer großzügigen Container-Anlage vor. Die Module sollen in der Grünanlage der Schule schlüsselfertig installiert werden, sagt Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD).

Ziel sei eine schnelle, funktionelle Lösung, die nicht Kapazitäten des Bauamts binde. Die Behelfsbauten werden gekauft oder angemietet, je nachdem was preiswerter ist. Die Kosten schätzt Jürgen Kuhr von der Stadtverwaltung auf einen "sehr hohen sechsstelligen Betrag". Die Stadträte folgten einstimmig auch dem Vorschlag der Verwaltung, ein paar Container mehr zu bestellen, um Handlungsspielraum zu schaffen. "Damit sollten wir keine Probleme mehr haben, bis der Anbau steht", hofft Schulreferentin Katja Graßl (CSU).

Die Raumnot an der Grundschule-Ost kommt nicht überraschend, steigende Schülerzahlen zeichnen sich seit Jahren ab. Bereits heuer besuchen mit 434 Kindern 36 mehr die Schule, als im Vorjahr. Im September wird ihre Zahl erneut um 31 ansteigen, bis 2020 weist die Statistik 485 Schüler aus. Die auf 16 Klassen ausgelegte Schule betreut schon jetzt 19 Klassen, im Herbst werden es 20 sein. "Außer Gängen und WCs steht nichts mehr an Räumen zur Verfügung", berichtete Schulleiterin Gabriele Dörfler im Januar in einem Schreiben an die Stadt.

Wie von der Schule angeregt, wird die Stadt deshalb schnell eine Container-Anlage aufstellen. Einziehen soll dort vorrangig der Hort, der momentan in einem Schultrakt logiert und dort dann Räume für den Unterricht frei macht. Im Container soll wegen des hohen Bedarfs gleich noch eine zweite Hortgruppe eingerichtet werden. Und auch die Mittagsbetreuung wird im Behelfsbau unterkommen. Ein großer Vorteil, findet Familienreferentin Elisabeth Zimmermann (CSU). Denn diese Betreuung war im Herbst aus Platznot aus dem Schulhaus ins Jugendzentrum verlagert worden. Doch der Weg zu dem von der Schule doch ein Stück entfernten JUZ war für die Erstklässler offenbar schwierig zu bewältigen. Zusätzlich zu Hort und Mittagsbetreuung sollen die Pavillons auch zwei Klassenzimmer plus der notwendigen Differenzierungsräume beherbergen. Räume, die aus heutiger Sicht nicht zwingend nötig, aber als Reserve und Handlungsspielraum wichtig sind. So jedenfalls sahen es die Stadträte im Ausschuss, die einstimmig für diese "große Lösung" optierten.

Wenn die Stadt nun auf die Suche nach einem Anbieter für schlüsselfertige Containeranlagen geht, können die Verantwortlichen gleich eine Sammelbestellung aufgeben. Auch an der Thoma-Schule werden rasch Pavillons benötigt. In dieses leer stehende Schulgebäude auf dem Volksfestplatz ziehen übergangsweise die Schüler der Mittelschule-Süd ein, deren Schulhaus generalsaniert wird. Weil die Thoma-Schule nicht alle Mädchen und Buben aufnehmen kann, werden dort ebenfalls zusätzliche Behelfsbauten benötigt. Auch diese Container müssen im Sommer stehen, weil der Zeitplan für die Schulhaus-Renovierung einen Umzug zum neuen Schuljahr vorsieht.

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