Das Dachauer Rathaus in der Altstadt ist in die Jahre gekommen und muss mittelfristig komplett saniert werden. Wie die städtische Verwaltung den Mitgliedern des Bau- und Planungsausschusses darlegte, sind elektrische Leitungen und Kabel sowie Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallationen veraltet. Auch speichert das Gebäude nur schlecht Wärme im Winter und heizt sich im Sommer zu sehr auf. Wie die Verwaltung sieht auch eine Mehrheit im Ausschuss Handlungsbedarf und hat beschlossen, 100 000 Euro für erste Planungen und Machbarkeitsstudien zur Sanierung des Rathauses in den Bauetat aufzunehmen.
Das Dachauer Rathaus ist architektonisch eines der prägenden Gebäude in der Altstadt. 1935 wurde es während der NS-Zeit in Anlehnung an den Vorgängerbau aus dem 17. Jahrhundert errichtet. Mitte der 1970er-Jahre folgten ein Umbau und eine Erweiterung. Das aktuelle Rathaus ist damit seit fast 50 Jahren in Betrieb, genauso wie ein Großteil der elektronischen Installationen. Diese hat sich nun ein Ingenieurbüro genauer angeschaut und festgestellt, dass die Leitungen dringend erneuert werden müssen. Aufgrund von porösen Isolierungen bestehe die Gefahr, dass es zu Kurzschlüssen und Stromschlägen komme, so die Einschätzung der Ingenieure. "Es geht hier also auch um Sicherheitsthemen", sagte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD).
Die CSU ist gegen die Sanierung, erst einmal
Er und seine Verwaltung nahmen die Ergebnisse der Untersuchung des Ingenieursbüros zum Anlass, um eine mittelfristige Komplettsanierung des Rathauses anzustoßen. Es handele sich dabei um "eine äußerst komplexe Maßnahme", hieß es in der Beschlussvorlage für den Bauausschuss. Schließlich müsse der Verwaltungsbetrieb auch während der Bauarbeiten weiterlaufen, obwohl die Mitarbeiter ihre Büros in der Zeit nicht nutzen können. Dies bedeute auch organisatorisch eine Herausforderung.
Bis auf die Stadträte der CSU-Fraktion stimmten alle Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses dafür, die Mittel für erste Planungen und Machbarkeitsstudien bereit zu stellen. Gertrud Schmidt-Podolsky (CSU) erklärte, dass ihre Partei kürzlich in einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses verlangt habe, ein grundsätzliches Konzept für den Bedarf an Arbeitsplätzen im Rathaus aufzustellen. Erst wenn klar sei, wie viele Arbeitsplätze man überhaupt brauche, sollte man die Sanierung angehen.