Gedenkfeier in Dachau:"Verantwortung heißt, sich mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen"

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Bodo Ramelow lässt keinen Zweifel daran, was er von Forderungen nach einem "Schlussstrich" in der deutschen Vergangenheitsbewältigung hält - nämlich gar nichts. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Bei einer bewegenden Gedenkfeier in der Dachauer Versöhnungskirche mit Zeitzeugen erteilt Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow den Forderungen nach einer Abkehr von der deutschen Erinnerungspolitik eine klare Absage.

Von Walter Gierlich, Dachau

"Wie stirbt man so in Dachau? Stört Sie die Frage? Ist sie falsch gestellt? Da gab es keinen schönen Tod. Jeder war grässlich." - Die Zeilen stammen aus einem Gedicht, das die polnische Schriftstellerin Maria Aniśkowicz ihrem Urgroßvater Jakub Sabasz gewidmet hat. Er wurde im November 1941 von einem SS-Mann im Konzentrationslager Dachau in einer Latrine ertränkt. Die Urenkelin trägt die Verse in der evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände des ehemaligen KZ vor. Dort findet am Sonntagnachmittag eine Gedenkfeier zum 83. Jahrestag der Verschleppung der ersten Polen ins KZ Dachau statt, zu der sich etwa hundert Besucher eingefunden haben.

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