Dachau/Prag:Holocaust-Gedenktag in Tschechien

Die diesjährige Gedenkfeier zum 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, begeht die Stiftung Bayerische Gedenkstätten zusammen mit Landtagsabgeordneten in der Tschechischen Republik. Stiftungsdirektor Karl Freller erklärt dazu: "Um Europa für die Zukunft zu stärken, brauchen wir eine gemeinsame Erinnerungsarbeit. Es geht dabei um unsere gemeinsame Geschichte und um die Grundlagen, auf denen unsere Demokratie aufgebaut ist." Der Holocaust-Gedenktag am Jahrestag der Befreiung des KZ und Vernichtungslagers Auschwitz wurde bisher unter anderem in den bayerischen KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg begangen. Diese Gedenkfeier stärkt die Annäherung zwischen Prag und München, die lange Zeit an dem Streit über die Beneš-Dekrete, der Grundlage der Vertreibung der Sudetendeutschen nach Kriegsende, gelitten hat. Die Gedenkfeier findet im Senat der Tschechischen Republik in Prag statt. Die Bayern besuchen auch das ehemalige Ghetto und KZ Theresienstadt sowie Leitmeritz, wo das größte Außenlager des KZ Flossenbürg lag. Im KZ Dachau waren etwa 5500 Tschechen inhaftiert, mindestens 1346 überlebten nicht. Darunter war auch Vladimir Feierabend, heute Mitglied im Internationalen Dachau-Komitee.

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