Landtagswahlen:Björn Mensing verurteilt Drohungen gegen Gedenkstättenleiter

Der Pfarrer und Historiker Björn Mensing in der evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte in Dachau. (Foto: Niels P. Joergensen)

Der Pfarrer der Dachauer Versöhnungskirche ruft Menschen in Thüringen und Sachsen zur Wahl von „demokratischen Parteien“ auf.

Jens-Christian Wagner, der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, erhält nach Angriffen Unterstützung aus der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Leiter der zentralen Gedenkkirche der EKD für die Opfer des Nationalsozialismus, Pfarrer Björn Mensing von der Dachauer Versöhnungskirche, kritisierte die Angriffe gegen Wagner scharf und solidarisierte sich mit dem Gedenkstättenleiter. Zudem forderte der Pfarrer die Menschen in Thüringen und Sachsen dazu auf, am kommenden Sonntag, 1. September, zur Landtagswahl zu gehen und eine „demokratische Partei und ihre Kandidaten“ zu wählen.

Mensing unterstützte auch den bundesweiten Appell der Aktionsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland gegen die Zunahme von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass in Deutschland. In dem Appell werden Drohungen gegen Wagner verurteilt, der zuvor die AfD in Thüringen kritisiert hatte. Zu den rund 60 Unterzeichnern zählen Vertreter von Gedenkstätten, Stiftungen und der Kirche. Sie wollen damit ein Zeichen gegen Geschichtsrevisionismus und Diskriminierung setzen.

Bislang unbekannte Täter hatten ein Porträt des Gedenkstättenleiters auf eine Todesmarschstele geklebt, die Stele erinnert an die Opfer der Todesmärsche aus den Lagern des KZ-Komplexes Mittelbau-Dora. Den Vorfall hatte Wagner am 20. August auf dem Internetdienst X selbst bekannt gemacht. Der Stiftungsdirektor gehört zu den Unterstützern einer Kampagne, die ein AfD-Verbotsverfahren fordert. In einem Brief an 350 000 Haushalte warnte er die Thüringer Wähler vor einem „Geschichtsrevisionismus“ der AfD.

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