Süddeutsche Zeitung

Dachau:Pensionäre reaktiviert

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Landratsamt Dachau bittet ehemalige Mitarbeiter um Unterstützung in der Flüchtlingsbetreuung

Das Landratsamt Dachau bittet pensionierte Mitarbeiter in die Behörde zurückzukehren. Wie Wolfgang Reichelt, Pressesprecher des Amts, mitteilt, sollen sie ihren ehemaligen Arbeitgeber unterstützen, die Flüchtlingshilfe zu meistern. Das Landratsamt ist derzeit für mehr als 1100 Asylbewerber und Flüchtlinge zuständig. Diese Zahl wird sich bis Jahresende voraussichtlich auf bis zu 1900 Asylsuchende erhöhen. Hinzu kommen laut Reichelt mehr als 150 Minderjährige sowie die ständige Bereitschaft, im Falle des "Notfallplans Asyl" - wie aktuell in der Tennishalle Indersdorf zum nunmehr dritten Mal - bis zu 300 Asylsuchende und Flüchtlinge kurzfristig in der Noterstaufnahme unterzubringen und zu versorgen.

Trotz interner Umorganisationen, der Einstellung zusätzlichen Personals sowie des Engagements der Mitarbeiter sei es kaum möglich, die Aufgaben zu bewältigen. Landrat Stefan Löwl hatte aus diesem Grund vor der Sommerpause 26 ehemalige Landkreismitarbeiter mit der Bitte angeschrieben, bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu helfen. Mehrere Rentner meldeten sich, um entweder bei den mit der Asylthematik direkt befassten Sachgebieten (Sozialamt, Ausländeramt, Jugendamt, Hochbauverwaltung, Kreiskasse) zu unterstützen oder an ihrem ehemaligen Arbeitsplatz die dort temporär abgezogenen Mitarbeiter zu kompensieren.

Auch die Sparkasse Dachau bot an, das Landratsamt zu unterstützen. Vorstandsvorsitzender Hermann Krenn eröffnete seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, sich auf freiwilliger Basis zu engagieren. Ein Angebot, über das sich Landrat Stefan Löwl freut: "Aktuell benötigen die Verwaltungen kompetente, personelle Hilfen viel dringender als eine weitere finanzielle Unterstützung."

Am Montag begrüßte Landrat Löwl die ersten zwei "neuen" Mitarbeiter im Landratsamt. Johann Steiniger nahm seine Tätigkeit im Bauamt wieder auf. Die Bearbeitungszeiten sind dort angestiegen, da die Prüfung von Asylprojekten vorrangig bearbeitet werden muss. Zudem unterstützt die Sparkassenmitarbeiterin Brigitte Solleder seit Montag die Mitarbeiter in der Asylverwaltung.

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Quelle:
SZ vom 16.09.2015 / lela
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