Dachau:Patronum meldet Insolvenz an

Der Betrieb im Pflegeheim Steinmühle läuft vorerst weiter, aber nur unter erschwerten Bedingungen.

Gregor Schiegl

Der Betreiber des Dachauer Pflegeheims Steinmühle, die Patronum GmbH, hat Insolvenz angemeldet. Als vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmte das Amtsgericht München den Münchner Rechtsanwalt Christian Gerloff. Ob es noch Chancen gibt, das angeschlagene Unternehmen zu retten, ist unklar. Der Sprecher der Kanzlei Frank Elsner sagte, es sei noch zu früh, um darüber Aussagen zu treffen; der Insolvenzverwalter müsse sich erst einen Überblick über die Lage verschaffen.

Dachau: Das Pflegezentrum Steinmühle hat Insolvenz angemeldet. Ob es noch zu retten sein wird, ist bislang unklar.

Das Pflegezentrum Steinmühle hat Insolvenz angemeldet. Ob es noch zu retten sein wird, ist bislang unklar.

(Foto: npj)

Wir mussten erst einmal sicherstellen, dass die Bewohner gut versorgt sind", sagt Elsner. Das sei nun sichergestellt, auch dank der Mitarbeiter, die sich trotz der schwierigen Situation sehr stark für ihre Schützlinge engagierten: Etwa 30 Senioren wohnen noch in dem Pflegeheim. Sie würden weiterhin betreut und mit Essen beliefert. Mit den Lieferanten sei bereits vereinbart worden, dass sie das Geld für ihre Waren auf jeden Fall erhalten. Das ist nicht selbstverständlich: Durch die Insolvenz sind alle Mittel der Patronum GmbH erst einmal eingefroren - auch die Einlagen, die die Heimbewohner hinterlegt haben.

Dem Insolvenzverwalter ist die Problematik klar", erklärt Elsner. Er versuche, das Geld "möglichst schnell freizubekommen" für die Heimbewohner. Insolvenzrechtlich sei das aber nicht so einfach, denn auch diese Mittel seien erst einmal eingefroren. "Der Insolvenzverwalter kann nicht einfach in die Kasse greifen", auch wenn klar sei, wem das Geld zuzuordnen sei. Man bemühe sich um eine "rechtlich vernünftige Lösung".

Aus den Einlagen erhalten die Senioren normalerweise regelmäßig ein Taschengeld. Darauf müssen sie vorerst verzichten. Auf den Alltag der Senioren dürfte das nach Elsners Aussagen allerdings keine großen Auswirkungen haben. Die Kosten für Dinge des täglichen Bedarfs wie etwa Friseurbesuche, der Kauf von Zeitungen oder Obst übernehme das Pflegeheim.

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