Dachau:Die schwebende Turnhalle

Dachau: Spatenstich für die neue Turnhalle: (v. l.) Architekt Marcus Vollmann, Rektorin Andrea Noha, Oberbürgermeister Florian Hartmann, Rektorin der Mittelschule Alice Nüßl, Stadtbaumeister Moritz Reinhold und Behindertenbeauftragter Hartmut Baumgärtner.

Spatenstich für die neue Turnhalle: (v. l.) Architekt Marcus Vollmann, Rektorin Andrea Noha, Oberbürgermeister Florian Hartmann, Rektorin der Mittelschule Alice Nüßl, Stadtbaumeister Moritz Reinhold und Behindertenbeauftragter Hartmut Baumgärtner.

(Foto: Toni Heigl)

Der Spatenstich für die neue Sporthalle der Grund- und Mittelschule in Dachau-Ost ist gesetzt. Der geplante Bau ist auch für die Architekten ungewöhnlich.

Von Carlotta Böttcher, Dachau

Eine schwebende Dreifachturnhalle, auf Stelzen angehoben, über einem ebenerdigen Parkdeck: Die Pläne für die neue Turnhalle der Grund- und Mittelschule Dachau-Ost klingen vielversprechend. Der erste Spatenstich wurde am Montag gesetzt, im Winter 2024 sollen die ersten Sportlerinnen und Sportler der Schulen und Dachauer Vereine die Halle nutzen können.

Für den Neubau einer größeren Sporthalle sprachen sich die Stadträte im Familien- und Sozialausschuss bereits im Juni 2018 einstimmig aus. Der ehemalige Bau aus den Siebzigerjahren war zu klein geworden für die steigende Anzahl der Schülerinnen und Schüler und musste 2018 wegen einer PCB-Belastung in der Luft vorübergehend gesperrt werden.

Zwei Jahre später, im April 2020, brachten die Stadträte den Neubau auf den Weg - jedoch nicht ohne vorangehende Diskussionen im Bauausschuss. Vor allem das geplante Parkdeck war umstritten; Grüne und Bündnis für Dachau sprachen sich dagegen aus. Eine von den Stadträten erwünschte Kalkulation ergab jedoch, dass eine abgespeckte Version ohne Aufstelzung nur unwesentlich billiger wäre. Die große Mehrheit der Stadträte stimmte schließlich doch für die ursprüngliche Version.

"Eine angehobene Sporthalle haben wir auch noch nicht gebaut."

Die Gesamtkosten der neuen Halle belaufen sich laut Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) nun auf rund 14,2 Millionen Euro brutto. Unterstützt wird der Neubau mit jeweils rund drei Millionen Euro Fördergeld vom bundesweiten Förderprogramm mit dem Titel "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" sowie von der oberbayerischen Regierung. Da die Stadt auf die Zusage der Fördergelder wartete, verzögerte sich der geplante Abriss der Sporthalle um fast ein Jahr. Ende Juli vergangenen Jahres war es dann so weit. Seitdem weichen die Schülerinnen und Schüler auf verschiedene andere Hallen der Stadt aus.

Auch für die Architekten des Büros "Krug Grossmann" sei das Konzept einer schwebenden Turnhalle ungewöhnlich, so Geschäftsführer Marcus Vollmann: "Eine angehobene Sporthalle haben wir auch noch nicht gebaut." Vollmann vertrat beim Spatenstich seinen erkrankten Kollegen Peter Franck, der das Projekt hauptsächlich begleitet. Mit der Idee der Parkplätze für Autos und Fahrräder unter der Sporthalle seien die "knappen Freiflächenressourcen gut genutzt".

Neben der Vergrößerung der neuen Sporthalle von einem Feld auf drei, die zu einem großen Feld verbunden werden können, verspricht der Neubau eine Tribüne für knapp 200 Zuschauer, einen Konditions- und Gymnastikraum sowie eine Hausmeisterwohnung. Außerdem ist die ganze Halle barrierefrei gestaltet: über einen Aufzug können die Umkleiden und die Tribüne erreicht werden, es gibt Behindertenparkplätze sowie barrierefreie Plätze auf den Tribünen. Passend zur schwebenden Turnhalle wünschte sich auch Oberbürgermeister Hartmann (SPD) manchmal einen Zauberstab, "um die so dringend benötigten Projekte einfach im Handumdrehen realisieren zu können."

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