Dachau:Industriedesign und Spaß im Nu Park

Dachau: Gehobenes "Industrial Design" verspricht der neue Nu Park an der Schleißheimer Straße in Dachau. Auch ein Augenzentrum soll einziehen.

Gehobenes "Industrial Design" verspricht der neue Nu Park an der Schleißheimer Straße in Dachau. Auch ein Augenzentrum soll einziehen.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Auf 74 000 Quadratmetern entwickelt die Hubert Haupt Immobilien Holding einen neuen Gewerbepark in Dachau. Er soll bei Energietechnik und sogar in der Mittagspause Maßstäbe setzen. Doch längst nicht alle überzeugt die Idee.

Von Alexandra Vettori, Dachau

Das Abasto Hotel mit 120 Zimmern und Restaurant ist schon da. Es hat kürzlich den Anfang gemacht im rund 74 000 Quadratmeter großen Nu Park, den die Grünwalder Hubert Haupt Immobilien Holding an der Schleißheimer Straße am südwestlichen Dachauer Ortseingang realisiert. Ende des Jahres ziehen weitere Mieter in die ersten dreigeschossigen Büro- und Produktionsgebäude ein. Insgesamt sechs Baufelder für Büros, Konferenzräume, Produktions- und Lagerhallen sollen, so das Werbevideo, eine "neue Arbeitswelt" bieten. Die Anwohner dürften sich von solchen Lobesworten nicht beeindrucken lassen. Die "Bürgerinitiative anwohnerfreundliche Entwicklung Dachau Ost" kämpft weiter juristisch gegen den Gewerbepark, durch den sie massiv mehr Verkehr und Lärm befürchten.

Dass der Automobilzulieferer Autoliv auf 12 500 Quadratmetern seine neue Zentrale hier einrichtet, ist schon länger bekannt. Inzwischen stehen auch die Hager Group, ein führender Anbieter von Lösungen und Dienstleistungen für elektronische Installationen in Wohn- und Gewerbeimmobilien, ein Augenzentrum auf 420 Quadratmetern, das Coworking-Space Work Different und Redcom, ein Betreiber von Vodafone Shops mit sieben Standorten in und um München, als Mieter fest.

Stolz ist der Immobilienentwickler auf das kalte Nahwärmesystem für Heizung und Kühlung

Stolz ist man bei der Hubert Haupt Immobilien Holding auf das kalte Nahwärmesystem, das für die Heizung, im Sommer auch für die Kühlung, des Gewerbeparks sorgt - energieeffizient und klimaschonend. Im Süden des Areals laufen bereits die Bohrungen für vier Entnahme- und zwei Rückgabebrunnen. Das entnommene Grundwasser dient als Wärmequelle und Energielieferant, indem es über ein Rohrleitungsnetz in jedes Gebäude geleitet wird. Mit Wasser-Wärmepumpen in den Häusern wird dem Wasser dann Wärme, im Sommer Kälte, entzogen. Der dafür nötige Strom kommt von den Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Zuletzt wird das Wasser, weil in der Regel geheizt wird, etwas kühler wieder in den Untergrund abgegeben.

Der Wirkungsgrad sei sehr hoch, betont die Immobilienholding in der Projektbeschreibung. Gründe sind die kurzen Leitungswege und das niedrige Temperaturniveau, das der Technik den Namen eingebracht hat. Hier soll es fast keine Energieverluste im Netz geben. Profitieren werde davon nicht nur das Klima, sondern auch die Mieter im Nu Park, in Form von niedrigen Verbrauchskosten. Dazu strebt man eine Zertifizierung mit dem LEED-Siegel an (Leadership in Energy and Environmental Design), das unter anderem den Umgang mit Boden, Wassereffizienz, Energiemanagement, Materialeinsatz und Innenraumqualität beurteilt.

Im Gesamtkonzept des Nu Parks sind nicht nur multifunktionale Räume vorgesehen, die an die Mieter-Bedürfnisse angepasst werden können, sondern auch eine besondere Aufenthaltsqualität im Freien des Gewerbeparks. So soll eine Nu Park-Plaza als zentraler Treff und Herzstück geschaffen werden, wo nicht nur Food Trucks parken, sondern es auch einen Basketball-Half-Court und andere Möglichkeiten für die sportliche Mittagspause geben wird.

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