Süddeutsche Zeitung

Dachau:Noch kein Termin für die Rückkehr des KZ-Tores

Das in Norwegen sichergestellte historische Eingangstor der KZ-Gedenkstätte Dachau kehrt diese Woche noch nicht zurück. Ein konkreter Liefertermin sei bisher nicht bekannt, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung der KZ-Gedenkstätte. Anderslautende Medienmeldungen, wonach das Tor am Mittwoch oder Donnerstag eintreffen solle, seien falsch. Unbekannte hatten das schmiedeeiserne, rund 100 Kilogramm schwere Tor mit der zynischen Aufschrift "Arbeit macht frei" in der Nacht vom 1. auf den 2. November 2014 entwendet. Ein Jahr später wurde es durch eine Replik ersetzt. Im Dezember vergangenen Jahres wurde bekannt, dass Polizisten das Tor in der norwegischen Stadt Bergen sichergestellt hatten. In Dachau errichteten die Nationalsozialisten bereits kurz nach ihrer Machtübernahme 1933 das Konzentrationslager, das zum Muster für weitere wurde. Die Zahl der Todesopfer wird auf mehr als 40 000 geschätzt. Bei dem Diebstahl handelte es sich laut Mitteilung der Gedenkstätte um den "ersten und schwersten Angriff" auf den historischen Gebäudebestand in der Geschichte der Gedenkstätte. Ziel der Schändung sei das im "Jourhaus" befindliche Lagertor gewesen, das als zentrales Symbol des Leidensweges der Häftlinge galt. Häftlinge mussten das Tor mit der bekannten Aufschrift in einer Lagerwerkstatt schmieden. Die Inschrift "Arbeit macht frei" wurde nach Kriegsende entfernt. Anlässlich der Errichtung der Gedenkstätte 1965 wurde der Schriftzug rekonstruiert.

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Quelle:
SZ vom 02.02.2017 / KNA
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