Kurz vor Weihnachten 1944 erreicht Heinrich Hecht die Nachricht aus der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar, dass seine neunjährige Tochter Edith bald sterben wird: "Wir teilen Ihnen hierdurch mit, dass Ihre Tochter nach einer Erkältung jetzt an einer schweren Lungenentzündung erkrankt ist. Der Zustand des Kindes ist bedenklich. Wir teilen Ihnen dies mit, damit Sie das Kind noch besuchen können. Heil Hitler!"
Dachau:Sie sahen ihre Tochter nie wieder
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Im Kinderhaus der Pflegeanstalt Eglfing-Haar wurden Patienten mit Schlafmitteln getötet.
(Foto: kbo-Isar-Amper-Klinikum)Edith Hecht war neun Jahre alt, als sie nach einem Aufenthalt in einer "Heil- und Pflegeanstalt" von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Über das perfide System der Euthanasie.
Von Miriam Dahlinger, Dachau
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