Die Stadt München hat zugesagt, beim Bau eines Gymnasiums in Karlsfeld die Kosten für bis zu zwei Klassenzüge zu übernehmen. Der Beschluss im Bildungsausschuss der Landeshauptstadt erging am Mittwoch einstimmig und ohne Diskussion. Diese Entscheidung war bereits erwartet und dem Landratsamt Dachau angekündigt worden. Die Münchner Unterstützung ist ein wichtiges Argument für den Antrag an das bayerische Kultusministerium, das die Gründung des Gymnasiums bewilligen muss. Noch in diesem Jahr will das Landratsamt den Antrag stellen, denn dann, so die bisherige Rechnung könnte, wenn alle Genehmigungen vorliegen und alle Formalitäten geregelt sind, im Jahr 2019 mit dem Bau in der Nähe des Karlsfelder S-Bahnhofs begonnen werden.
Zwischen 29 und 38 Schülern, so hat man in München errechnet, könnten pro Jahr vom Münchner Westen nach Karlsfeld zum Gymnasium pendeln. Die Stadt will sich mit einem einmaligen Kostenzuschuss beteiligen. Wie hoch der sein wird, hängt von der weiteren Planung ab. Die Zusammenarbeit für das vierte Gymnasium ist auch ein Ergebnis der regionalen Wohnbaukonferenz im März 2015. In München nimmt man das Thema offensichtlich ernst, der Beschluss wurde vor der Sommerpause gefasst, damit in der Planung nicht zu viel Zeit verstreicht. Außerdem sagt die Landeshauptstadt dem Landkreis auch fachliche Hilfe und Beratung bei der Antragstellung und im weiteren Verfahren zu.
Die geplante Zusammenarbeit ist nicht die einzige Kooperation mit der Stadt München. In Karlsfeld besteht bereits ein Schulverband für die Grundschule. Weil im Sprengel sowohl auf Karlsfelder wie auf Münchner Straße insgesamt 1175 neue Wohnungen entstehen, soll die Grundschule an der Schulstraße für sechs Klassen pro Jahrgang ausgebaut werden. Bis der Erweiterungsbau fertig ist, soll eine Pavillonanlage vom Schuljahr 2016/2017 an den Bedarf an Räumen decken. Der Bildungsausschuss der Stadt München hat nun zugesagt, sich an den Kosten im üblichen Maße von 35 bis 50 Prozent zu beteiligen.