Dachau:Mit dem Filmstar im Kino

Sebastian Bezzel stellt in Dachau seine "Vatertage" vor, beantwortet Fragen der Fans und schreibt Autogramme.

Ariane Attrodt

Die letzte Szene der bayerischen Filmkomödie "Vatertage - Opa über Nacht" bringt die fast 50 Zuschauer noch einmal gehörig zum Lachen. Während des Abspanns geht langsam das Licht an und die Tür des Kinosaals im Cinema Dachau öffnet sich. Die Blicke der Kinobesucher bleiben ungläubig an der Person hängen, die im Türrahmen steht. Manche von ihnen drehen sich tuschelnd zu ihrem Sitznachbarn, bei anderen huscht der Blick zurück zur Leinwand und dann wieder zur Person. Mehrere Sekunden geht das so. Dann spricht ein Kinomitarbeiter aus, was mittlerweile allen klar geworden ist: "Ja, wir haben heute einen Gast, Sebastian Bezzel, der Hauptdarsteller des Films."

Dachau: Umringt von Fans: Sebastian Bezzel scherzt mit den Kinobesuchern in Dachau.

Umringt von Fans: Sebastian Bezzel scherzt mit den Kinobesuchern in Dachau.

(Foto: Toni Heigl)

Dann läuft Bezzel in den Kinosaal, bleibt vor den ersten besetzen Reihen stehen und stellt sich den Fragen des Publikums. Und das möchte einiges wissen: Ob er ein echter Bayern sei? Was er für Pläne für kommende Produktionen habe? Wie der Dreh abgelaufen sei? Und Bezzel erzählt, erklärt, wartet geduldig auf Fragen, hat immer Antworten parat - ein netter Kerl. Vor allem die Filmszenen mit der Kabarettistin Monika Gruber haben ihm gefallen: "Man musste sich immer zusammenreißen, dass man nicht loslacht." Einen größeren Star als Hauptdarsteller Bezzel gebe es aber doch im Film: den eineinhalbjährigen Mika. "Da kann man sich einen Wolf spielen und hat trotzdem keine Chance", sagt Bezzel. Der kleine Schauspieler sei live aber noch entzückender als auf der Leinwand.

Im Film spielt Bezzel den Junggesellen und Lebemann Basti, dessen Leben sich um 180 Grad dreht, als plötzlich die 17-jährige Dina (Sarah Horváth) vor seiner Tür steht und behauptet, seine Tochter zu sein. Auf dem Arm hält sie ihr Baby Paul (Mika). Basti wird somit von einer Sekunde auf die andere zum Opa - und muss dringend Geld auftreiben, das Dina von ihm fordert. Hilfreich sind dabei allerdings weder seine zickige Schwester (Monika Gruber), noch sein zur Homosexualität konvertierter Vater (Heiner Lauterbach). 35 reine Drehtage habe es gegeben, einer hat sogar 16 Stunden gedauert. Bei der Drehbuchentwicklung hat Bezzel "von der ersten Idee an" selbst mitgewirkt und natürlich auch seine Figur mitgestaltet. Es stecke auch Basti in ihm, aber: "Ich habe nie so gelebt - ich fahre nicht Rikscha", sagt er lachend. Sich als Schauspieler auf der Leinwand zu sehen sei kein Vergnügen. " Es war ja Filmpremiere in München. Da leide ich immer wie Hölle", erzählt er.

Im Anschluss an das Gespräch mit den Fans gibt Bezzel Autogramme und lächelt für Fotos in Handykameras. Auch eine zehnte Klasse aus Sendenhorst hat sich den Film angesehen. "Uns wurde gesagt, dass jemand kommt, aber wir wussten nicht wer", sagt Yvonne Ahland. Ihre Mitschülerin Jaqueline Schütte fügt hinzu: "Wir waren auch total überrascht, wir dachten, es kommt jemand vor dem Film und haben dann bei Filmende gar nicht damit gerechnet." Gefallen habe der Film beiden sehr gut. Auch die bayerische Sprache sei kein Problem gewesen. Die meisten Besucher des Streifens waren zwar Jugendliche, aber auch einige Erwachsene waren dabei. Claudia Schlund aus Weichs ist extra mit einer Freundin gekommen, weil sie wusste, dass Bezzel da sein würde. Ihr Resümee für den Abend: "Der Film war total super und Sebastian Bezzel kommt auch total sympathisch rüber."

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