Dachau:Mehr Effizienz auf der Schiene

Auch im Landkreis Dachau verkehren jetzt modernere S-Bahnen. Sie sind geräumiger, bieten mehr Stauraum und Platz für Fahrgäste, dafür gibt es weniger Sitzplätze. Mit dem neuen Konzept versuchen die Verkehrsbetriebe, die Kapazität der häufig überfüllten Züge zu erhöhen

Von Marie Groppenbächer

In gelb leuchtenden Lettern zeigt die neue digitale Anzeige der modernisierten S-Bahn "Dachau" an, als sie in den Bahnhof einfährt. Daneben funkelt grün das S-Bahnzeichen. Frischen Lack hat der Zug auch bekommen. Doch die wirklich wichtigen Neuerungen sind im Inneren des Nahverkehrszuges zu finden: großzügigere Einstiegsbereiche, neue Monitore, mehr Stauraum, tageszeitabhängige Beleuchtung, mehr Festhaltemöglichkeiten, neue Sitzbezüge und weniger Stress. Weniger Stress? - Hoffentlich, denn Piktogramme außen oberhalb der Türen und im Innern am Boden kennzeichnen Funktionsbereiche und sollen so Nutzungskonflikte zwischen Rollstuhl-, Rad-, und Kinderwagenfahrern verhindern.

Der Zug, der am Dienstag Morgen in Dachau hält ist einer von zwei bereits modernisierten Wagen. Bis 2020 soll die gesamte Fahrzeugflotte der S-Bahn München, insgesamt 238 Fahrzeuge vom Typ ET 423, umgestaltet werden. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 300 Millionen Euro und werden von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und der S-Bahn München finanziert. Hauptziel ist, den Passagierfluss zu verbessern und damit die Kapazität der Fahrzeuge ergiebiger auszuschöpfen. Momentan bleiben die meisten Fahrgäste im Eingangsbereich stehen, und die engen Durchgänge zwischen den Sitzgruppen werden nicht genutzt. Tatsächlich wirkt der Zug von innen weitaus geräumiger als die alten S-Bahnen. Das liegt bestimmt auch daran, dass die Anzahl der Sitzplätze von 192 auf 166 reduziert wurde. Dadurch entstanden mehr Stehplätze und die Sitzplätze sind zugänglicher. Wer bisher mit einem Koffer den Regionalverkehr nutzte, nicht wusste wohin mit dem Gepäck und notdürftig Sitzplätze belegte oder die Türen verstellte, kann sich freuen. Platz für Koffer ist fortan in geräumigeren Ablagen und gekennzeichnet unter offenen Sitzen zu finden. Die neue LED-Beleuchtung ist nicht nur angenehmer und freundlicher, sondern auch stromsparender als die alten Leuchtstoffröhren.

Der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann und Landrat Stefan Löwl begutachten den Zug und scheinen sehr angetan zu sein vom neuen Konzept. Im besten Fall federt es das zunehmende Passagiereraufkommen ab, bis die zweite Stammstrecke - voraussichtlich 2026 - fertiggestellt ist. Die zwei neuen Züge werden ab sofort im gesamten S-Bahnbereich eingesetzt.

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