Medizinisches Cannabis:Wenn nur noch Marihuana hilft

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Lange am Stück kann Stella Jubelt nicht stricken, sonst beginnt „ihre Schulter, vor Schmerz zu zicken“, sagt sie. Gegen die Schmerzen nimmt sie Cannabis-Tropfen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Schmerzpatientinnen aus dem Landkreis Dachau berichten von ihren Schwierigkeiten, medizinisches Cannabis zu erhalten. Ein Anbauverein würde ihnen den Zugang erleichtern, doch bayernweit hat noch keiner eine Lizenz.

Von Sabrina Proske, Dachau

Stella Jubelt, 58, sitzt an diesem Wintermorgen auf ihrem Sofa südlich von Dachau. Hellgrünes Garn ruht auf ihrem Schoß. Für die kalte Jahreszeit strickt sie ihrer Schwester Hausschuhe und Socken. Masche um Masche arbeitet die Linkshänderin die Wollreihen ab. Die Nadeln klimpern leise in der stillen Wohnung. Lange am Stück kann sie nicht stricken, erklärt sie mit sanfter Stimme. Sonst beginnt „ihre Schulter, vor Schmerz zu zicken“. Täglich nimmt Jubelt 20 Tropfen Dronabinol gegen die Schmerzen. Denn „immer, wenn der Arm zur Ruhe kommt, fängt er an zu toben“, berichtet sie. Deshalb tropft sie sich die ölige Flüssigkeit abends zum Einschlafen in den Mund. Jubelt ist Cannabis-Patientin.

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