Dachau:Medaillen am ersten Advent

Zu den dritten Dachauer Crosscountry-Tagen treten Sportler aus ganz Deutschland gegeneinander an. Bayerische Meisterin ihrer Klasse wird die neunjährige Radsportlerin Lilliane Krüger von der Soli Dachau. Auch Läufer mit Behinderung gehen an den Start

Von Sebastian Jannasch, Dachau

Während viele Dachauer am Wochenende am heimischen Adventskranz Schutz vor Sturm und Regen suchten, war es für die Teilnehmer der dritten Dachauer Crosscountry-Tage genau das richtige Wetter für die sportliche Betätigung. Denn den rasanten Radcross-Fahrern macht es erst so richtig Spaß, wenn der Schlamm unter den Rädern spritzt. Auch die Teilnehmer des dritten Dachauer Crosslaufs am Samstag ließen sich von ungemütlichem Winterwetter nicht irritieren. Veranstalter der Sporttage ist der Verein Soli Dachau. "Wenn auch wegen des Wetters ein paar Zuschauer weniger als erwartet kamen, schauen wir auf ein gelungenes Crosssport-Wochenende mit hochwertigen Wettkämpfen zurück", sagt Wolfgang Moll, Vorsitzender der Soli Dachau.

Bei der Ausrichtung des Crosslaufwettbewerbs am Samstag an der Schinderkreppe bekam die Soli Unterstützung von der SG Indersdorf. Die 1750 Meter lange Laufstrecke um den Dachauer Stadtweiher wurde so präpariert, dass die hügelige Trasse auch für routinierte Läufer ein anspruchsvolles Terrain bot.

Nachdem Landrat Stefan Löwl (CSU) den Läufern Grußworte mitgegeben hatte, gingen zuerst die Schüler an den Start. Mit Tamino Mittag, Muriel-Alizée und Séraphine-Léonie Optenhoevel sowie Philip Landenberger belegten bekannte Gesichter der lokalen Laufszene die vorderen Plätze.

Die Dachauer Crosscountry-Tage standen auch im Zeichen der Inklusion. Insgesamt 23 geistig und körperlich behinderte Sportler aus vier verschiedenen Einrichtungen liefen zusammen mit den Hobbyläufern die Crossrunde über 1750 Meter. "Uns ist es wichtig, dass nicht nur über Inklusion gesprochen wird, sondern sie tatsächlich im Alltag gelebt wird", erläutert der Vereinsvorsitzende Wolfgang Moll. Alle Läufer erreichten in der Obhut ihrer Begleitläufer das Ziel. Sieger wurden Maxi Lohse von der LG Würm Athletik sowie Jessica Schinzler vom Franziskuswerk Schönbrunn bei den Frauen. Den Hobbylauf gewann Maximilian Hegenbart von den Stadtwerken München, auf dem zweiten Platz folgte Florian Engel von der LG Kreis Dachau. Als einzige weibliche Starterin lief Jasmin Swedan von den Stadtwerken München mit und kam deutlich vor einigen ihrer männlichen Konkurrenten ins Ziel.

Nachdem Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) als Schirmherr des Rennens den Startschuss für den Hauptlauf gegeben hatte, starteten die 75 Läufer zu drei Crossrunden. Auf der Strecke hatten sie mit teils verschneiten und matschigen, abfallenden Passagen zu kämpfen. Die Podestplätze erreichten bei den Herren Thomas Mittag vom TSV Jetzendorf vor Georg Kinateder von der LG Stadtwerke München und Christian Götz von der LG Kreis Dachau. Bei den Damen siegte Jessica Lewerenz vor Angelika Hahn, LG Kreis Dachau. Dritte wurde Gunda Häußler.

Am Sonntag waren die Radler dran. 200 Fahrer starteten in allen Klassen bei der Bayerischen Meisterschaft im Rad-Cross. Sie mussten eine technisch anspruchsvolle Rennstrecke vom Rodelberg zum Stadtweiher hinter sich bringen, die auch schon ohne Regen eine Herausforderung gewesen wäre. Aufgeweichte Böden und kräftige Böen machten den Radlern zu schaffen. Im Eliterennen holte sich der 25-jährige Maximilian Holz von Stevens Racing Team souverän mit einer Minute Vorsprung den Titel. Vizemeister wurde der Mehrfach-Sieger des Dachauer Bergkriteriums Florenz Knauer. Dritter wurde Tom Ettlich, CEP-Racing-Team. In der Damenklasse gewann Mailin Franke vom RSC Wolfratshausen vor Luisa Beck vom RSC Kelheim und Nadja Schreder, RSV Passau. Die neunjährige Schülerin Lilliane Krüger, Soli Dachau, wurde Bayerische Meisterin in der Klasse U11-Mädchen. Bei dem Lauf und Radrennen dabei war auch der syrische Kriegsflüchtling Mostafa Katbi, der in seinem Herkunftsland professionell Radsport betrieben hat und nun bei der Soli Dachau eine neue sportliche Heimat finden soll.

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