Dachau:MD-Wasserturm bleibt stehen

Das Industriedenkmal soll an Ort und Stelle saniert werden

Von Viktoria Grossmann, Dachau

Der Wasserturm auf dem ehemaligen MD-Gelände in Dachau soll nun doch stehen bleiben. Das teilte Bauamtsleiter Michael Simon überraschend in der Sitzung des Bauausschusses im Dachauer Stadtrates mit. Eigentlich sollte der rostige Industriebau an der Ludwig-Thoma-Straße jetzt schon nicht mehr stehen. Zuletzt hatte es geheißen, das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1951 müsse vollständig abgebaut und in seine Einzelteile zerlegt werden, um erhalten werden zu können.

"Das Ding bleibt stehen"

Das hatten auch Gutachter so ausgeführt. Nach entsprechender Behandlung sollten die Teile eingelagert werden, bis der Wasserturm wieder aufgebaut werden könnte. Wann das sein soll, wurde allerdings zu keiner Zeit gesagt. Freunde des Wasserturms, die es unter den Stadträten gibt, fürchteten jedoch, der Wasserturm werde, einmal abgebaut, nie wieder auferstehen. Die Stadt Dachau hätte dann ein Industriedenkmal ihrer Geschichte verloren. Nun bleibt der Turm offenbar aus Kostengründen doch stehen. Denn das aufwendige Verfahren zur Erhaltung des 31 Meter hohen Turmes sollte mindestens 427 000 Euro kosten, nach Schätzungen hätte es sogar weit teurer, bis etwa 600 000 Euro werden können. Spätestens in diesem Sommer sollte der Turm aus dem Stadtbild verschwinden.

Wie Bauamtsleiter Simon mitteilte, sollen nun Maßnahmen zur Erhaltung an Ort und Stelle getroffen werden. Das war auch bisher geschehen. Trotzdem war die Korrosion weiter vorangeschritten und Befürchtungen laut geworden, er könne einmal zusammenfallen. Der Turm ist jedoch gesichert, sodass Unbefugte nicht hinauf klettern können, zudem muss die DEG als Eigentümerin des Geländes der ehemaligen Papierfabrik dafür Sorge tragen, dass keine Teile auf die Straße herabfallen. Offenbar wurden nun neue Möglichkeiten gefunden, den Turm im jetzigen Zustand zu sanieren. Etwa 200 000 bis 250 000 Euro soll das kosten, sagte Simon. "Das Ding bleibt stehen."

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