"Ludwig Thoma: Ehrbarer Heimatdichter oder belastendes Erbe", so hat Gästeführerin Rosemarie Schreiner ihren Stadtrundgang auf den Spuren des umstrittenen Literaten genannt. Warum? Das zeigte ihr Schlusswort. Es ist ein Zitat aus einem BR2-Beitrag von Thomas Grasberger vom 24. Juli 2021: "Ja, welchen Thoma hätten Sie denn gern? Den Lustigen, den Saugroben, Hundsgemeinen, hinterfotzig Gescherten oder hintersinnig Komischen? Den Einfühlsamen, den Nachdenklichen oder den Herzhaft-Deftigen? Den Politischen? Da wäre zu unterscheiden zwischen dem Liberalen, dem Aufmüpfig-Anarchischen, dem Antiklerikalen. Dem Kriegsgegner oder dem Kriegstreiber Thoma, dem Nationalisten, Antisemiten, Volksverhetzer..."
SZ-Serie: "Dachau entdecken":Heimatdichter, Hallodri, Hetzer
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Zwei Jahre lang hatte Ludwig Thoma seine Kanzlei in der Dachauer Altstadt. Der Standort war lukrativ und lieferte ihm Stoff für seine Bücher. Lange wurde das Andenken an den bayerischen Literaten in Dachau verklärt. Inzwischen ist der Blick differenzierter.
Von Dorothea Friedrich, Dachau

SZ-Serie: "Dachau entdecken":Verrauchte Vergangenheit
Bei einem Rundgang zur Industriegeschichte Dachaus erzählt Gästeführerin Brigitte Fiedler vom ersten Standort der Papierfabrik, Frauen in sogenannten Männerberufen und Verstrickungen von Dachauer Unternehmen mit dem NS-Regime.
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