Neue KonzertreiheKönnte ein Knaller werden

Lesezeit: 2 Min.

Klarinettist Georg Arzberger (r.) und Pianist Julian Riem (Mitte) haben die neue Konzertreihe ins Leben gerufen. Sie bestritten am Freitag zusammen mit dem Jazzsaxofonisten Peter Lehel (l.) die Premiere.
Klarinettist Georg Arzberger (r.) und Pianist Julian Riem (Mitte) haben die neue Konzertreihe ins Leben gerufen. Sie bestritten am Freitag zusammen mit dem Jazzsaxofonisten Peter Lehel (l.) die Premiere. (Foto: Toni Heigl)

Die Konzertreihe „Mittendrin“ feiert in der Galerie „Kunstwerke“ Premiere. Das Dachauer Publikum ist begeistert, von der Musik, vom Konzept und dem Veranstaltungsort.

Von Dorothea Friedrich, Dachau

Grandiose Musik, eine Super-Location, eine total entspannte Atmosphäre – und drei Musiker, die Klassik so präsentierten, dass ganz junge und schon etwas in die Jahre gekommene Zuhörerinnen und Zuhörer ihren Spaß hatten.

Das war am Freitagabend die Premiere von „Mittendrin“, einer neuen Konzertreihe initiiert von Klarinettist Georg Arzberger und Pianist Julian Riem. Und genau das wollen sie sein: Mittendrin im Publikum, an Spielorten jenseits spießiger Konzertsäle und weihevoller Atmosphäre. Sie wollen Klassik auf frische, lebendige Art erlebbarer und zugänglicher machen – gerade für Menschen, die bislang noch keine Fans dieser Musikrichtung waren.

„Füllt euch mit Freude“

Nach diesem Abend unter dem schönen Titel „Füllt euch mit Freude“, mit mitreißenden Adaptionen französischer Komponisten und einem Werk des Jazzsaxofonisten Peter Lehel im formidablen Atelier „Kunstwerke“ von Maler Richard Wurm kann man nur sagen: Diese Reihe könnte ein echter Knaller in der Dachauer Kulturszene werden. Statt weihevoller Stimmung und steifer Stuhlreihen gibt es fröhliches Geplauder von Schemel zu Schemel. Statt der üblichen zweimal fünfundvierzig Minuten „Spielzeit“ gibt es drei Sets mit ordentlichen Pausen, um sich an der Bar zu stärken. Statt Einlasskontrolle herrscht ständiges Kommen – und minimales Gehen. Denn Auszüge aus Claude Debussys „Prélude à l'après-midi d'un faune“ oder die träumerische „Pavane pour une infante défunte - Pavane für eine verstorbene Prinzessin“ von Maurice Ravel muss man mit ihren jazzigen Tönen einfach gehört haben.

Saxofonist Lehel hat sein Doppelkonzert für Klarinette und Saxofon für die „Mittendrin“-Besetzung bearbeitet, Francis Poulenc’s „Je veux fumer“ weckt bei so manchem längst überwundene Gelüste. Man hätte gerne pausenlos weitergehört, doch Arzbergers Aufforderung „Vergessen Sie die Bar nicht“, muss natürlich Folge geleistet werden. Einige Vertreterinnen und Vertreter der Dachauer Musikszene schauen sich prüfend um, ob sie vielleicht auch mal hier auftreten könnten, sollten, dürften. Andere Besucher schlendern genüsslich an den großformatigen Bildern Richard Wurms vorbei. Wieder andere schauen ganz genau hin, wie der Maler und zwei seiner Schülerinnen die Musik auf einer riesigen Leinwand in leuchtenden Farben umsetzen. In der Tat: Musik und bildende Kunst gehen an diesem Abend eine mindestens so enge Symbiose ein wie die drei Musiker, die sich von Stück zu Stück steigern. Sie machen getreu dem Motto von Jean Françaix „musique pour faire plaisir – Musik, um Freude zu machen“. Fortsetzung folgt am 28. März mit „Trifft dich ins Herz“.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Faschingsexperte
:Er hat die absolute Narrenweisheit

Warum heißt der Rosenmontag Rosenmontag? Woher kommt das Wort Karneval? Hans Leber hat die Antworten. Der 71-Jährige weiß alles über Fasching. Sein Wissen hat er in ein Lexikon gegossen. Dafür feiern sie ihn sogar in Japan oder Brasilien. Über einen großen Narren.

SZ PlusVon Marie Heßlinger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: