Egal ob es um Alleinerziehende, Geflohene oder um Vierbeiner wie etwa Mastschweine geht: Für die, die weniger Glück haben im Leben, hat Andreas Zeidler ein Herz - sagt er zumindest. Tatsache ist, dass er einen Fußballverein für Geflohene in München mitbegründet hat. Und seit zwei Jahren lebt der 57-Jährige vegan, um die Fleischindustrie, die laut Zeidler durch den Milchkonsum unterstützt wird, zu boykottieren. Als Solarunternehmer setzt er sich seit zwei Jahrzehnten für eine fossilfreie Gesellschaft ein. "Damals wurde das noch belächelt", sagt er, "jetzt ist fossilfreie Energie die Zukunft".
Bis vor einem Jahr war der 57-jährige Zeidler noch bei der Linken politisch aktiv. Doch weil er Sahra Wagenknecht und andere Führungskräfte für zu "putinfreundlich" hält, hat Zeidler der Partei den Rücken gekehrt und bei der Tierschutzpartei eine neue politische Heimat gefunden. Dort macht er sich seitdem für das Volksbegehren "Rechte der Natur in die bayerische Verfassung" stark. Dabei gehe es darum, der Natur ein Klagerecht und einen juristischen Vertreter zu verschaffen. Zudem möchte er der Massentierhaltung ein Ende setzen und Tierheime finanziell unterstützen. Weitere Ziele der Partei seien es, den Wolfsabschuss zu verhindern und die Hobbyjagd zu verbieten.
Zeidler setzt sich für eine "praxisnähere Ausbildung" ein
Die Tierschutzpartei stehe aber nicht nur für die Verteidigung der Tiere. "Es geht auch um Sozialthemen, die Umwelt und den Menschen", sagt Zeidler über die DNA seiner Partei. "Ein guter Tierrechtler ist auch Menschenrechtler." So spricht er sich für die Unterstützung von Geringverdienern, Bürgergeldempfängern und auch von Alleinerziehenden aus. Eines seiner beiden erwachsenen Kinder macht aktuell sein Referendariat. Zeidler fordert eine "praxisnähere Ausbildung der Lehrkräfte", eine "bessere Bezahlung der Pädagogen" und den "Einsatz von mehr Lehrkräften" für einen höheren Betreuungsschlüssel und kleinere Klassen.
Andreas Zeidler wohnt mit seiner Frau und seinem Hund in Obermenzing. Dachau kennt er durch seine Fahrradausflüge in die Amperauen und durch Abstecher in die Innenstadt. Auf Wahlkampfbühnen war er in seinem Stimmkreis Dachau unterdes nicht zu sehen, allerdings hat das vor allem gesundheitliche Gründe: Den Sommer verbrachte er wegen einer Herzerkrankung im Krankenhaus.

