Dachau:Landkreis der Pendler

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Die Daten des Regionalen Planungsverbandes belegen eine hohe Mobilität der Bürger.

Der Landkreis Dachau hat sich in den vergangenen Jahren immer stärker zu einem Landkreis der Pendler entwickelt. Im Jahr 2015 fuhren 40 400 Menschen zu einer Arbeitsstelle außerhalb des Landkreises. Das waren 84,3 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort. Im Jahr 2005 waren es noch 32 186 oder 83,1 Prozent. 16 137 Menschen pendelten 2015 in den Landkreis Dachau ein. Innerhalb des Landkreises pendelten 11 371 Beschäftigte. Dies geht aus einer Datenerhebung des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München hervor. Die Daten spiegeln die Entwicklung von 2005 bis 2015 wider. Neben dem Verkehr geht es in der Untersuchung um Demografie, Wohnungsbau, Arbeitsmarkt und öffentliche Finanzen.

In die Landeshauptstadt pendelten 25 980 Beschäftigte aus. Zur Arbeit in die Nachbarlandkreise fuhren nur 1690 Landkreisbewohner. Die meisten Einpendler kommen aus der Münchner Region (9443), davon 4815 aus München. Besonders Gemeinden im ländlichen Bereich haben einen großen Überhang an Auspendlern. So gab es im Jahr 2015 in Weichs 211 Einpendler und 1249 Auspendler, in Altomünster 769 Einpendler und 2516 Auspendler. Die Zahl der Autos im Landkreis ist in den vergangenen Jahren relativ stabil geblieben. 2005 wurden 553 Autos pro tausend Einwohner registriert, 2015 waren es 549.

Im Jahr 2015 hatte der Landkreis 149 370 Einwohner. Der Ausländeranteil betrug 18 841 Bewohner oder 12,9 Prozent. Besonders hohe Wachstumsraten hatten die Gemeinden Dachau und Pfaffenhofen an der Glonn mit etwa 16 Prozent, gefolgt von Odelzhausen und Haimhausen mit je zwölf Prozent. Eine hohe durchschnittliche Fluktuation (Zu- und Fortzüge) hatten die Gemeinden Karlsfeld, Sulzemoos und Odelzhausen mit jeweils um die 16 Prozent. Der Zuzug aus München ist deutlich höher als umgekehrt: So zogen im Jahr 2015 aus München 2568 Menschen zu, nur 1535 siedelten in die Landeshauptstadt über. Aus Bayern, dem übrigen Deutschland und dem Ausland zogen 5077 Menschen her. Bis zum Jahr 2034 soll die Einwohnerzahl des Landkreises auf 172 000 steigen.

Bauland ist in Karlsfeld und Dachau am teuersten

66 059 Wohnungen gab es 2015 im Landkreis Dachau. Neu fertig gestellt wurden 1018. Zum Vergleich: Im Nachbarlandkreis Fürstenfeldbruck wurden 860 Wohnungen gebaut. Die meisten Wohnungen wurden in Dachau, Karlsfeld und Markt Indersdorf fertiggestellt. Der Landkreis hat eine Gebietsfläche von 57 918 Hektar. Davon 7726 Hektar wurden von Siedlungen und Verkehrsflächen beansprucht. Das entspricht einem Anteil von 13,3 Prozent. Im Jahr 2005 waren es erst 6533 Hektar. In der Stadt Dachau ist der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der gesamten Fläche am höchsten, in Altomünster am niedrigsten. Bauland ist in Karlsfeld und Dachau am teuersten, in Altomünster am billigsten.

Interessant ist ein Blick auf den Wirtschafts- und Arbeitsmarkt. Das Bruttoinlandsprodukt betrug im Landkreis 3475 Millionen Euro, pro Erwerbstätigen 62 881 Euro. Im Vergleich dazu wurden im Landkreis Fürstenfeldbruck 4653 Millionen Euro erwirtschaftet, was 63 174 Euro je Erwerbstätigen entspricht. Das verfügbare Einkommen pro Einwohner betrug 23 123 Euro. 2013 gab es im Landkreis 55 264 Erwerbstätige, davon waren 35 317 sozialversicherungspflichtig.

© SZ vom 03.03.2017 / sto - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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