Denkt man an verrückte Erfinder, dann fällt einem als erstes Daniel Düsentrieb ein - und das, obwohl es sich dabei um ein Huhn handelt. Das ist vor allem deshalb tragisch, weil über die Jahre viele tolle Dinge von vielen klugen Menschen erfunden wurden, die das Leben heute leichter machen oder gut schmecken. Man denke nur einmal an die Erfindung des Feuerzeugs oder die des Cronuts, eine Mischung aus Croissant und Donut. Einige sind allerdings zwar ähnlich genial, aber auch gefährlich. Etwa Dynamit.
Was all diese Dinge gemein haben? Wer sie erfunden hat, das wissen wohl nur die Allerwenigsten. Aber so ist das mit Erfindungen und den Menschen, die die Idee dazu hatten: Sind sie bahnbrechend und längst nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken, stellt man sich nur selten die Frage, wer den Geistesblitz dazu hatte. Sind sie unnütz oder einfach schlecht, radiert man Erfindung samt Erfinder, Erfinderin schnell aus dem Gedächtnis.
Ob die neueste Idee aus dem Hause Dachauer Stadtbauhof in erstere oder letztere Kategorie Einzug halten wird, das werden die kommenden Wochen erst noch zeigen. Nachdem die Technikabteilung vor rund zwei Jahren Deutschlands zu diesem Zeitpunkt innovativste Fußgängerampel erfunden haben, ist die Messlatte jedenfalls ziemlich hoch. Immerhin kann besagte Ampel automatisch erkennen, ob sich ein Fußgänger oder eine Fußgängerin nähert. Die neueste Erfindung der Schreinerei des Stadtbauhofs ist - zumindest der Definition nach - indes lediglich ein Mülleimer. Der Name des Erfinders, der Erfinderin: bislang unbekannt.
Womöglich wird Dachaus jüngste Erfindung schon bald die Welt erobern
Allerdings könnte es sein, dass man den Namen bald wird herausfinden und sich merken müssen wird. Immerhin handelt es sich nicht um irgendeinen Abfalleimer: Er ist aus Holz, deutlich höher als normale Behälter seiner Art und quadratisch. Er wurde eigens für die Entsorgung von sperrigen Pizzakartons entwickelt. Ein erstes Modell, das verkündete Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) jüngst stolz in den sozialen Medien, steht nun in der Erich-Ollenhauer-Straße unweit des Josef-Effner-Gymnasiums. Die Wahl des Orts dürfte kein Zufall sein, immerhin ist eine Pizza von "Mama Pizza" beliebter Mittagssnack für viele hungrige Schülerinnen und Schüler und handelsübliche Mülleimer mit der Vielzahl an Pizzakartons schnell überfordert.
Man teste deshalb nun, so Hartmann, ob die neue Erfindung "funktioniert und angenommen wird. Wenn ja, werden weitere geschreinert und aufgestellt". Am Montag, wenige Tage nachdem das erste Modell aufgestellt wurde, sieht die Sache gut aus: Der Behälter selbst ist noch nicht umgeschmissen oder beschmiert worden, einige Pizzakartons haben den Weg in sein Inneres gefunden. Wer weiß also: Womöglich wird Dachaus jüngste Erfindung schon bald die Welt erobern. Einen guten Draht zu den Erfindern der Pizza hätte man ja mit der Partnerschaft mit Fondi auf jeden Fall.