Nationalsozialismus:Pragmatiker des Bösen

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Emil Vogt verantwortete als Werksleiter den Betrieb des sogenannten „Kräutergartens“ in Dachau. Bis zur Befreiung starben dort mehr als 800 KZ-Häftlinge. Das Bild zeigt Vogt in der Nachkriegszeit. (Foto: Zum Beispiel Dachau e. V.)

SS-Mann Emil Vogt stand an der Spitze des sogenannten „Kräutergartens“ in Dachau, einer Plantage nahe dem Konzentrationslager. Unter seiner Verantwortung mussten Häftlinge schuften bis zum Umfallen. Über einen Reuelosen.

Von Laura Geigenberger, Dachau

Wer in den frühen 1940er-Jahren von der östlichen Außenmauer des Konzentrationslagers Dachau vorbeisah, der erblickte hinter Betonmauern und Stacheldraht plötzlich eine vermeintliche Idylle: Weite Felder mit duftenden Kräutern, akribisch angelegte Blumen- und Gemüsebeete, dazwischen ein Bienenhaus und fünf große Gewächshäuser, in denen Wissenschaftler an der naturverbundenen Heilkunde mithilfe pflanzlicher Heilmittel für das deutsche Volk forschten. „Kräutergarten“ nannte die Schutzstaffel (SS) damals diesen landwirtschaftlichen Betrieb der Deutschen Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung (DVA).

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SZ PlusVon Thomas Radlmaier (Text) und Katja Schnitzler (digitale Umsetzung)

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