Die Fotografie stammt aus jener Zeit, als nach dem Sündenfall des Ersten Weltkriegs abermals Nacht über Europa aufzog. Die etwas verschwommene Aufnahme entstand im Juli 1933 im Konzentrationslager Dachau und zeigt den Münchner SPD-Politiker Hans Nimmerfall. Er ist 60 Jahre alt. Nimmerfall steht in der hinteren Reihe einer Gruppe bayerischer Sozialdemokraten und Gewerkschafter, die ein Pappschild in die Kamera der Lager-SS halten müssen. Darauf steht von Hand geschrieben: „Ich bin ein Klassenbewusster S.P.D. Bonze“. An Spuren, die einem den KZ-Häftling mit der Nummer 2023 näher bringen, fehlt es nicht. Man muss nur genau hinsehen – richtig sehen wollen. Nicht mit den Augen der Nationalsozialisten.
KZ-Gedenkstätte Dachau:Pragmatiker mit Kampfgeist
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Die Stadt München bringt ein Erinnerungszeichen für den einstigen SPD-Politiker und Dachauer KZ-Häftling Hans Nimmerfall in Pasing an. Seine Urenkelin wusste lange nichts von seiner Vergangenheit und suchte nach den Spuren ihres Urgroßvaters.
Von Helmut Zeller, Dachau
Nationalsozialismus:„Auch mit dieser Schande müssen wir leben“
Der Schriftsteller Norbert Göttler erinnert in seinem Buch „Die weiße Fahne“ an die Verbrechen der Nationalsozialisten an ihren friedenswilligen Landsleuten in der Endphase des Hitler-Regimes. Die Lektüre macht traurig und wütend zugleich.
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