Die Geduld der Lagergemeinschaft Dachau, 1946 von ehemaligen KZ-Häftlingen gegründet, ist erschöpft: "Wir sind sehr empört", sagen der Shoah-Überlebende Ernst Grube, der 90-Jährige ist Präsident der Lagergemeinschaft, und sein Vize Jürgen Müller-Hohagen. Sie wollen den "verwirrenden Umgang von Landes- und Bundesbehörden mit dem derzeitigen Förderantrag der KZ-Gedenkstätte Dachau" für ein 35,7-Millionen-Projekt nicht länger hinnehmen. Im Grunde wäre es einfach: Bayern will die Hälfte der Kosten tragen, der Bund soll die zweite Hälfte übernehmen. Doch die zuständige Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) schweigt.
Förderung der KZ-Gedenkstätte Dachau: "Wir sind sehr empört"
Lesezeit: 3 min
Fast eine Million Besucherinnen und Besucher zählt die KZ-Gedenkstätte Dachau jedes Jahr. Seit langem stehen dort dringende Sanierungsmaßnahmen an. Wer die Kosten dafür übernimmt, bleibt fraglich.
(Foto: Peter Kneffel/picture alliance/dpa)Die Lagergemeinschaft Dachau hat das monatelange Gerangel zwischen Bund und Freistaat um einen Förderantrag der KZ-Gedenkstätte satt. Ernst Grube kritisiert, dass es am politischen Willen fehle.
Von Helmut Zeller, Dachau
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Geldanlage
Das sind die besten Dividenden-Aktien im Dax
Gesundheit
"Das Herpesvirus CMV ist die häufigste infektiöse Ursache für Fehlbildungen bei Kindern"
Psychologie
Wie man im Alter geistig fit bleibt
Essen und Trinken
"Wer 80 Euro für eine beschichtete Pfanne ausgibt, ist gut bedient"
#Metoo
"Ich fühle mich seitdem so klein"