Dachau:Kater martialisch getötet

Fellini ist tot. Dem eineinhalbjährigen Tier wurde der Nacken aufgeschlitzt. Die Polizei ermittelt.

Wolfgang Eitler

Dachau: A Maine Coon cat looks on during an international cat show in Warsaw, Poland, Saturday, Nov. 21, 2009. (AP Photo/Alik Keplicz)

A Maine Coon cat looks on during an international cat show in Warsaw, Poland, Saturday, Nov. 21, 2009. (AP Photo/Alik Keplicz)

(Foto: AP)

- Ein Kater mit dem Namen Fellini ist auf martialische Weise getötet worden. Er wurde am Sonntag in einem Garten in der Reichenberger Straße in Dachau-Ost tot gefunden und gehört einer Nachbarsfamilie. Dem eineinhalb Jahre alten Kater war der Nacken aufgeschlitzt und ein Stück des Fells entfernt worden. Außerdem waren an dem Tier keinerlei Blutspuren zu entdecken, so dass die Polizei Dachau davon ausgeht, dass der Kater nicht in dem Garten getötet worden war. Sie ermittelt nun wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Die Vorsitzende des Dachauer Tierschutzvereins, Silvia Gruber, ist entsetzt: "Ich bin fassungslos." Ein solcher Fall von Tötung und Misshandlung ist ihr in ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit für das Dachauer Tierheim und für den Schutz von Tieren noch nicht untergekommen. Deswegen hat sie noch am Sonntagabend die Presse über den Vorfall informiert.

Kater Fellini gehört zur Rasse der Maine-Coon aus den Vereinigten Staaten, die einen buschigen Schwanz vergleichbar mit Waschbären haben. Die Halterin, welche ihren Namen nicht lesen möchte, bezeichnete ihn als "Kuscheltier der Familie". Diese Rasse wird auch "Hundekatze" genannt, weil sie als anhänglich und familienbezogen gilt. Den Namen "Fellini" hatte der Kater zwar von seiner Züchterin erhalten. "Aber der Klang hat sehr gut zu ihm gepasst", erzählt die Halterin wehmütig und traurig. Ihre Familie lebt erst seit dreieinhalb Jahren in Dachau.

Sie und ihre Kinder vermissten das Tier schon seit Donnerstagabend. Weil sie es trotz intensiver Suche nicht fanden, verteilten sie tags darauf Plakate mit ihrer Telefonnummer. Am Sonntagabend schließlich wurde der tote Kater neben einer Garage im Garten eines Nachbarn entdeckt. Der ist sich sicher, dass der Kadaver am Tag zuvor noch nicht dort gelegen habe. Er muss also erst im Laufe des Sonntags dorthin gelegt worden sein.

Für die Aussagen des Nachbarn spricht der Zustand des Katers: Der Nacken war regelrecht durchstoßen worden. Der Täter muss das Tier zu Boden gedrückt haben, um es auf diese Weise töten zu können. "Am ganzen Tier, nicht einmal an den Schnittstellen, war Blut zu sehen," sagt die Halterin der SZ. Sie ist von der Brutalität entsetzt und auch irritiert. "Wie kann ein Mensch so etwas machen?", fragt sie.

Ob es darauf eine Antwort gibt, hängt jetzt von den Ermittlungen der Polizei ab. Sie hat Fotos von dem toten Tier gemacht und bestätigte die Beobachtungen der Halterin. Tierschützerin Silvia Gruber hofft nun auf Informationen aus der Bevölkerung, zumal die Rasse des Katers eher selten in Dachau anzutreffen sei.

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