Süddeutsche Zeitung

Dachau:Karrierestart in der Küche

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Rotarier unterstützen Karlsfelder Schüler bei der Berufswahl

KarlsfeldHelfen, fördern, Leben planen: Der Rotary Club Dachau und die Mittelschule Karlsfeld unterstützen Schüler in den letzten Jahren ihrer Schullaufbahn. Das Projekt, das bereits zum zweiten Mal stattfindet, begann wieder in der Schulküche. Beim gemeinsamen Kochen lernten sich die Rotarier, die Schüler und deren Eltern kennen. Aus den meisten Patenschaften von Rotariern und Schülern entstehen Freundschaften, sagt Sascha Eichelmann, Lehrer und Leiter des Projekts an der Mittelschule Karlsfeld.

Der erste Durchlauf des Projekts vor drei Jahren kam bei allen Beteiligten gut an. "Wenn Schüler nur schlechte Erfahrungen in der Schule machen, dann haben sie auch keine Lust auf Lernen", sagt Eichelmann. Die Rotarier stehen den Schülern bei schulischen Belangen, aber auch bei privaten Problemen zur Seite. Sie fördern die Schüler und helfen ihnen dabei, ihr Leben zu planen. Die Mitglieder des Rotary Club Dachau, die bei dem Projekt ehrenamtlich mitmachen, sind allesamt in gehobenen Berufspositionen. Sie haben viel Erfahrung und können auch bei Bewerbungen unterstützen. So spielen die Rotarier mit den Schülern Bewerbungsgespräche durch und erklären, worauf man besonders achtgeben muss. Die fünf Schüler, die dieses Jahr an dem Projekt teilnehmen, füllten vorab einen Steckbrief aus. Abgefragt wurde nicht nur Schulisches wie Lieblingsfächer, sondern auch Hobbys und Interessen, die nichts mit der Schule zu tun haben. Dass sich nur wenige Karlsfelder Schüler für das Projekt meldeten, kann Eichelmann sich nur schwer erklären. "Vielleicht begreifen sie nicht, wie wichtig Schule ist und was für eine Chance die Hilfe der Rotarier ist."

Die Schüler, die mitmachen, schwärmen von dem Projekt. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Familien. Die Eltern einer Schülerin können kein Deutsch. "Sie will auch Karriere machen, aber ihre Eltern können ihr bei Bewerbungen oder Ähnlichem nicht helfen", sagt Eichelmann. Ein anderer Schüler kommt aus einer mittelständischen Familie, der Vater ist Metzger, die Mutter Verkäuferin. Der Schüler sei richtig schlau - nur leider auch ein bisschen faul. Eichelmann erhofft sich, dass er durch die Förderung nun die guten Noten schreibt, die sein Lehrer ihm zutraut. "Ich finde es schön, dass es Menschen gibt, die sich Zeit nehmen und etwas Gutes tun wollen", freut sich Eichelmann über die Zusammenarbeit mit den Rotariern.

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Quelle:
SZ vom 13.03.2017 / pode
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