Süddeutsche Zeitung

Dachau:JU will Kapitalerträge höher besteuern

Die Junge Union (JU) bereitet einen Antrag für die CSU auf Landesebene vor, in dem sie die Abschaffung der Kapitalertragssteuer fordern will. Der Vorstand der Nachwuchsorganisation der CSU im Landkreis begründet den Vorstoß mit den geänderten Rahmenbedingungen in Europa. Die Ertragssteuer war eingeführt worden, um Anreize zu schaffen, Vermögen nicht ins Ausland zu transferieren. Die Junge Union schreibt in einer Pressemitteilung: "Im Gegensatz zum Beginn des Jahrhunderts gibt es heute jedoch weitreichende Möglichkeiten und auch den politischen Willen, Steueroasen auszutrocknen und die Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu unterbinden. Dadurch wird eine Kapitalflucht deutlich erschwert. Ein zusätzlicher Anreiz zur selbstverständlichen Zahlung von Steuer ist daher nicht mehr notwendig." Der derzeitige Rechtsstand bevorzuge Einkünfte aus Kapitalvermögen gegenüber allen anderen Einkunftsarten. Die JU schlägt eine Besteuerung nach der jeweiligen Höhe des Einkommens vor. Allerdings will sie die Novellierung "aufkommensneutral" gestalten: Höhere Steuersätze sollten zu einer Erhöhung des Sparerfreibetrags verwendet werden. Davon profitierten "vor allem Weniger-Vermögende".

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SZ vom 22.02.2016 / SZ
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