Karlsfeld:Investoren in der Pflicht

Karlsfeld arbeitet an einem Modell für sozial gerechte Bodennutzung. Es geht um viel Geld

Karlsfeld - Investoren bauen neue Wohngebiete, verdienen viel Geld, und die Gemeinde muss für die Folgekosten aufkommen: für größere Straßen, für Kinderkrippen und Kindergärten, für Schulen, für den Bauhof, der sich nun um mehr Straßengrün kümmern muss. So lief es schon immer in Karlsfeld. Das könnte sich im kommenden Jahr ändern. Die Gemeinde will dem Beispiel der Landeshauptstadt München folgen und ein Modell der sozial gerechten Bodennutzung einführen. Im Rathaus laufen schon Vorbereitungen für einen Entwurf. Das teilte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) am Donnerstagabend in der Sitzung des Gemeinderats mit. Die Materie sei nicht ganz einfach. Voraussichtlich im Herbst werde das Thema auf die Agenda kommen.

In Karlsfeld hat sich vor allem das Bündnis für Karlsfeld wiederholt für sozial gerechte Bodennutzung stark gemacht. Kolbes Ankündigung folgte als unmittelbare Reaktion auf einen Antrag, den Bündnis-Fraktionssprecherin Mechthild Hofner vorgelegt hatte. In der Begründung heißt es: "Von der Einführung und konsequenten Anwendung eines maßgeschneiderten Modells zur sozialgerechten Bodennutzung versprechen wir uns eine Entlastung unserer angespannten Gemeindefinanzen." Der Bürgermeister nahm den Antrag gerne auf. Auch die Große Kreisstadt Dachau arbeitet derzeit an der Einführung eines Modells, das die Investoren finanziell mit in die Pflicht nimmt.

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