Süddeutsche Zeitung

Hebertshausen/Dachau:Gedenkfeier zum 81. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion

Förderverein erinnert an die 4000 sowjetischen Kriegsgefangenen, die zwischen 1941 und 1942 in Hebertshausen von der SS ermordet wurden.

Der Förderverein für internationale Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit erinnert am Mittwoch, 22. Juni, dem 81. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion, mit einer Gedenkfeier an die Geschichte des ehemaligen SS-Schießplatzes in Hebertshausen. Die SS ermordete hier von September 1941 bis Juni 1942 mehr als 4000 sowjetische Kriegsgefangene. "Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben wir uns entschlossen, auf die Einladung der offiziellen Vertreter der Russischen Föderation und der Republik Belarus zu verzichten", so der Förderverein. Damit wolle man auch Rücksicht nehmen auf anwesende ukrainische Geflüchtete, die unter Umständen traumatische Kriegserfahrungen machen mussten. Der Förderverein betont aber: "Wir gedenken hier ausdrücklich aller Opfer." Die Gedenkrede hält die Historikerin Katja Makhotina. Beginn der Veranstaltung ist um 17 Uhr.

Anschließend, um 19.30 Uhr, stellt der Förderverein in der Kulturschranne in Dachau das Buch mit dem Titel "Leben und Tod in der Epoche des Holocaust in der Ukraine. Zeugnisse von Überlebenden" vor. Der Historiker und Holocaust-Überlebende Boris Zabarko ist einer der Herausgeber. Er floh im März wegen des Kriegs aus der Ukraine nach Deutschland und steht in Dachau für ein Gespräch zur Verfügung. Der Förderverein bittet um eine Anmeldung per Mail an info@foerderverein-dachau.de.

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Quelle:
SZ/thra/av/jala
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