Was tun, wenn im Land eine Notlage herrscht, aber die große Politik sich zu langsam regt? Die Dinge selbst in die Hand nehmen. So führten es jedenfalls die Gemeinde Hebertshausen und ihr CSU-Bürgermeister Richard Reischl vor, als sie vergangenes Wochenende mit Freiwilligen selbst eine Impfaktion auf die Beine stellten - in der örtlichen Schulturnhalle. Am Sonntagabend lädt Reischl auf Facebook ein Video von sich aus der abgebauten Halle hoch. "Jetzt ist es 18.57 Uhr", sagt er in die wacklige Handykamera. Die Bilanz des Projekts: 3000 Impfungen, am zweiten Tag allein 800 unangemeldete. Selbst aus der Landeshauptstadt kamen Menschen zum Impfen in die 5000-Seelen-Gemeinde. Andere Kommunen ziehen nun nach. Reischl reagiert mit der Aktion auf Versäumnisse der Landespolitik - und seiner eigenen Parteispitze.
Interview:"Natürlich geht das, man muss einfach nur machen"
Bürgermeister Richard Reischl organisiert im kleinen Hebertshausen eine Impfaktion, weil es sonst gerade niemand macht. Am Ende kommen sogar Leute aus München. Warum der Alleingang für ihn richtig war und was ihn an seinem Parteichef Markus Söder ärgert.
Interview von Joshua Beer
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