Süddeutsche Zeitung

Dachau:Gehen auf Pfiff

Stadt rüstet zwei Ampeln mit akustischem Signal für Blinde und Sehbehinderte nach

Um Sehbehinderten und Blinden die Orientierung zu erleichtern, rüstet die Stadt zwei Fußgängerampeln mit einem akustischen Signal nach. Auf Antrag der Überparteilichen Bürgergemeinschaft (ÜB) werden an der Schillerstraße beim Altenheim Marienstift und an der Theodor-Heuss-Straße beim Rewe-Supermarkt die Ampeln mit einem Tonsignal versehen. Über den Vorschlag war schon im März im Verkehrsausschuss beraten worden, jedoch wollten die Stadträte eine Stellungnahme des städtischen Behindertenbeauftragten Talip Yüksel einholen. Nachdem der die Nachrüstung ausdrücklich begrüßt, werden die Tongeber installiert.

Diese senden permanent ein akustisches Signal, sodass Sehbehinderte die Ampel einfacher finden. Ein Pfeifton signalisiert dann die sichere Grünphase. Die Lautstärke passe sich dem Umgebungslärm an, nachts von 22 Uhr an ruhe das System, sagte Heribert Lorenz vom Bauhof.

Schon bisher sind alle Fußgängerampeln im Stadtgebiet behindertengerecht ausgebaut. Mit einem Druckknopf unterhalb der gelben Taster können Menschen mit Handicap eine längere Grünphase anfordern. Bei Grün vibriert dieser Signalknopf, so dass Sehbehinderte sicher losgehen können. Allerdings: Diese taktilen Signale sind von sofort an nicht mehr ausreichend, sobald Ampeln neu aufgestellt oder umgebaut werden. Jetzt sind Tonsignale gesetzlich vorgeschrieben. Ein Antrag der SPD-Fraktion, sukzessive bei Neu- und Umbauten städtische Ampeln immer akustisch auszurüsten, ist dadurch überholt. "Der Gesetzgeber ist meinem Antrag gefolgt", meinte Verkehrsreferent Volker C. Koch launig und zog den Vorschlag seiner Fraktion als erledigt zurück.

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Quelle:
SZ vom 16.10.2015 / pes
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