Während ich in den vergangenen zwei Wochen im Erdgeschoss der Volkshochschule meinen Deutsch-Integrationskurs besucht habe, habe ich jeden Tag gehört, wie die Aufbauarbeiten für das Dachauer Volksfest voranschreiten. Ich freue mich sehr darauf hinzugehen. In meinem Leben war ich bisher erst auf einem Volksfest und das war in Markt Indersdorf. Da war ich allerdings erst am letzten Tag, deshalb glaube ich nicht, dass ich die Atmosphäre, die ein Volksfest ausmacht, gespürt habe - Spaß hatte ich trotzdem.
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Kürzlich wurde ich gefragt, wie ich es finde, dass es auf dem Dachauer Volksfest ein Feuerwerk geben wird. Obwohl ich schon seit fünf Monaten in Dachau bin, werde ich immer noch jedes Mal nervös, wenn ich ein Flugzeuge höre - und das, obwohl ich weiß, dass dieses Flugzeug über meinem Kopf keines ist, das Bomben abwerfen wird. Es ist einfach nur ein Flugzeug, in dem Passagiere sitzen. In meinem Kopf ist das Geräusch trotzdem noch mit Gefahr verbunden.
Vor ein paar Wochen war ich abends zu Hause und habe plötzlich laute Geräusche gehört, ähnlich wie bei einer Explosion. Sie hörten sich genauso an wie die, die ich zu Beginn des Krieges in der Ukraine gehört habe. Und sofort begann mein Herz schneller zu rasen. Am Ende hat sich herausgestellt, es war nur das Feuerwerk auf dem Karlsfelder Siedlerfest.
Ich weiß, dass viele Ukrainer - wenn auch bestimmt nicht alle - die Geräusche eines Feuerwerks, mit den schrecklichen Klängen der Explosionen und Bomben in der Ukraine verbinden. Das ist der Schmerz, den wir in uns tragen.
Aber Volksfeste sind für viele hier in Deutschland tolle Feste und diese Tradition sollte auch beibehalten werden. Ich glaube daher nicht, dass es notwendig oder richtig wäre, die Feuerwerke ausfallen zu lassen, nur weil Menschen aus der Ukraine jetzt hier sind. Mit fehlendem Respekt hat das meiner Meinung nach nichts zu tun, wenn man trotzdem Feuerwerkskörper abfeuert.
