Dachau:Gefährliche Kreuzung wird entschärft

Die Großmutter einer 14-Jährigen, die dort getötet wurde, hat für den Umbau gekämpft. Und dies erfolgreich.

Walter Gierlich

Rund eineinhalb Jahre nach dem tödlichen Unfall der 14-jährigen Johanna hat der Bauausschuss des Stadtrats endlich beschlossen, die Kreuzung Sudetenland-/Theodor-Heuss-Straße umzugestalten. Die Großmutter des getöteten Mädchens, das im Frühjahr 2011 von einem abbiegenden Lastwagen überrollt worden war, Erika Holder aus Reutlingen, hatte sich seither unermüdlich für eine Entschärfung der Gefahrenstelle eingesetzt und jetzt ihr Ziel erreicht: "Ich habe dafür gekämpft, dass die Einsicht entsteht, dass am Ort etwas geschehen muss", sagte sie der SZ. Allerdings wird die Umbaumaßnahme erst im Frühjahr 2013 durchgeführt werden, weil Planung und Ausschreibung so lange dauern, dass die Arbeiten vor dem Winter nicht mehr zu schaffen sind, wie die Stadtverwaltung erklärt.

Dachau: Solche Situationen soll es an der Kreuzung der Sudetenlandstraße mit der Theodor-Heuss-Straße nicht mehr geben.

Solche Situationen soll es an der Kreuzung der Sudetenlandstraße mit der Theodor-Heuss-Straße nicht mehr geben.

(Foto: Joergensen)

Für einen Umbau der unfallträchtigen Kreuzung, die auf dem Schulweg vieler Kinder und Jugendlicher zum Josef-Effner-Gymnasium liegt, hatte sich auch der Quartiersbeirat Dachau-Ost stark gemacht und sogar Vorschläge eingereicht, die allerdings "aus Sicherheitsgründen" nicht umsetzbar seien, wie die Stadtverwaltung erklärt. Daher wurde von der Unfallkommission, die aus Vertretern von Verkehrsbehörde, Polizei und Stadtbauamt besteht, der Vorschlag erarbeitet, der vom Bauausschuss einstimmig verabschiedet wurde. Er sieht neben einer Erneuerung der Asphaltdecke im Kreuzungsbereich und der Ampelanlage Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer vor. So werden die Radwege in beiden Richtungen vor der Kreuzung auf Fahrbahnniveau gesenkt. Der Haltebalken, an dem die Radler bei Rot stoppen, liegt einige Meter vor dem der Autofahrer. Dadurch sind die Radfahrer im Blick der Autofahrer, die zudem beim Abbiegen um eine stärker ausgeprägte Ecke und somit langsamer fahren müssen. Die Kosten für die gesamte Maßnahme werden auf 190 000 Euro geschätzt.

Erika Holder, die eigens zur Bauausschuss-Sitzung nach Dachau gekommen war, ist sehr zufrieden: "Das finde ich toll, was die Stadt jetzt macht." Überrascht zeigte sie sich im Gespräch mit der SZ, dass die Maßnahme den Ausschuss so problemlos und einmütig passiert hat. "Ich hoffe nur, dass nicht noch das eine oder andere rausgestrichen wird.

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