Gedenken zum 9. November:Die Vergangenheit muss aufgearbeitet werden

Gedenken zum 9. November: Die Inschrift "Die Toten mahnen" auf einem Gedenkstein hinter frischen Blumen.

Die Inschrift "Die Toten mahnen" auf einem Gedenkstein hinter frischen Blumen.

(Foto: Ralf Hirschberger/dpa)

An Jahrestagen wie dem 9. November braucht es mehr als ein rituelles Gedenken. Der "Lernort" Dachau könnte viel dazu beitragen - doch der Umgang mit der Geschichte ist alles andere als konsequent.

Kommentar von Helmut Zeller, Dachau

Wieder ein Gedenktag - und damit ein Anlass, auf der Bühne des deutschen Gedächtnistheaters das gefeierte Stück von der "Wiedergutwerdung" der nicht-jüdischen Deutschen aufzuführen. Dieses vielleicht sarkastische, aber zutreffende Wort hat der verstorbene Historiker und Publizist Eike Geisel mit Blick auf die vielgerühmte deutsche Erinnerungskultur geprägt. Politiker von Bund, Ländern und Kommunen, auch in Stadt und Landkreis Dachau, werden zum Jahrestag des reichsweiten Pogroms in der Nacht auf den 10. November 1938 wie schon in den Jahren zuvor mit staatstragender Stimme erklären: "Nie wieder!" Aber der Glanz ist ab.

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