Dachau:Gartenabfälle schaden dem Wald

Spaziert man durch die Wälder, sieht man hin und wieder abgeladene Gartenabfälle. "Dabei ist dem Verursacher wahrscheinlich gar nicht bewusst, welchen Schaden er damit anrichtet", sagt Barbara Mühlbauer-Talbi, Abfallberaterin im Landratsamt. "Durch den zusätzlichen Nährstoffeintrag wird das Ökosystem Wald empfindlich gestört." Stickstoffliebende Pflanzen wie Brennnesseln oder Brombeeren vermehren sich und verdrängen Waldblumen oder verhindern das natürliche Aussamen von Waldbäumen.

Auch Rasenschnitt stört das natürliche Gleichgewicht des Waldbodens und fördert die Entstehung von Schimmel- und Fäulnisprozessen. Gärungsprozesse gehen zudem mit starker Hitzeentwicklung einher. Dies kann im schlimmsten Fall zu einem Waldbrand führen. Gartenabfälle enthalten viele ursprünglich nicht heimische Pflanzen-, Pilz- und Insektenarten die sich im Wald ungehindert ausbreiten. "Gelangen Schädlinge wie der Asiatische Laubholzbockkäfer über befallene Baumschnitte in den Wald, hat das verheerende Auswirkungen auf unsere heimischen Bäume", so Mühlbauer-Talbi. Gartenabfälle gehören entweder auf den eigenen Kompost, in die Biotonne oder können auf den Recyclinghöfen (maximal 1 cbm pro Woche) im Landkreis kostenlos abgegeben werden. Für Großmengen (mehr als 1 cbm pro Woche) gibt es Kompostieranlagen, die das Material fachgerecht verarbeiten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: