Dachau:Für viele ein Vorbild

VR-CUP

Um Tore und Pokale geht es von diesem Mittwoch an in der Georg-Scherer-Halle. Das Dachauer Hallenmasters findet dort bereits zum 18. Mal statt.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

An diesem Mittwoch starten die Hallenmasters - das Turnier wird jetzt nach seinem Gründer Herbert Reischl benannt

Von Benjamin Emonts, Dachau

Es war ein bewegender Moment, als sich beim letztjährigen Hallenmasters mehr als 600 Zuschauer erhoben und minutenlang für Herbert Reischl applaudierten. Reischl, jahrzehntelang der Mann für alles in der Fußballabteilung des ASV Dachau, war wenige Wochen vorher im Alter von nur 45 Jahren überraschend gestorben. Er war sportlich wie menschlich für viele Dachauer immer ein Vorbild gewesen. Mit ihren stehenden Ovationen dankten ihm nun seine vielen Bekannten und Freunde ein letztes Mal. Es war ein trauriger, aber schöner Abschied zugleich.

Wenn an diesem Mittwoch, 27. Dezember, die bereits 18. Dachauer Hallenmasters um den VR-Cup beginnen, werden sich viele wieder an Herbert Reischl erinnern und ihn vermissen. Der einstige Spieler, Trainer und Manager des ASV Dachau hatte das erfolgreiche Turnier selbst ins Leben gerufen und über Jahre hinweg zu dem gemacht, was es heute ist. Als Reischl im vergangenen Jahr dann plötzlich gestorben war, reifte schnell der Entschluss, das Turnier künftig nach ihm zu benennen. Am letzten Turniertag im Januar 2017 wurde die Entscheidung unter dem Applaus hunderter Zuschauer dann verkündet. Von diesem Jahr an heißt das Fußball-Hallenspektakel: Herbert-Reischl-Junior-Gedächtnisturnier.

Das durchgemischte Teilnehmerfeld, das krasse Außenseiter, Favoriten und Geheimfavoriten zusammenbringt, wäre auch heuer wieder nach Reischls Geschmack gewesen. Zu den Höhepunkten des Turniers gehören fast jedes Jahr die Duelle der Stadtrivalen ASV Dachau und TSV Dachau 1865. Letztere Mannschaft ist als Bayernligist - zumindest auf dem Papier - das stärkste Team im gesamten Teilnehmerfeld, nachdem der Regionalligist FC Pipinsried bei den Hallenmasters inzwischen nicht mehr antritt. Der TSV hat das Turnier zwar im vergangenen Jahr gewonnen, davor aber musste er den Pokal zehn Jahre lang entweder dem Gastgeber und Landesligisten ASV Dachau oder den Hallenspezialisten vom TSV Eintracht Karlsfeld (Bezirksliga) überlassen. Erst vier mal in der Geschichte des Turniers konnte eine andere als diese drei Mannschaften gewinnen: je zwei Mal der SV Sulzemoos und der FC Pipinsried in den Anfangsjahren, als der Verein noch regelmäßig an dem Turnier teilgenommen hatte.

Der regionale Anstrich, die hitzige Atmosphäre und der große Zuschauerzuspruch machen seit jeher den Charme des mehrtägigen Turniers aus. Der Großteil der 32 teilnehmenden Mannschaften kommt aus dem Landkreis Dachau, darunter Außenseiter wie der A-Klassist FC Tandern oder der 1. FC Kollbach (B-Klasse). Hinzu kommen aus den Nachbarlandkreisen Traditionsmannschaften wie der SC Fürstenfeldbruck (Bezirksliga) oder der BC Aichach aus der Kreisliga. Aus München reisen zudem der Bezirksligist FC Schwabing und der TSV Gerberau (A-Klasse) an.

Die Vorrundenspieltage beginnen mit einigen Lokalderbys an diesem Mittwoch, 27. Dezember, um 17.30 Uhr in der Georg-Scherer-Halle. Der Gastgeber ASV Dachau greift am Donnerstag ins Geschehen ein, Eintracht Karlsfeld am Freitag und der TSV Dachau 1865 am Samstag, Beginn 13.30 Uhr. Die Finaltage finden dann am Freitag, 5. Januar, und Samstag, 6. Januar, statt. Neben dem Turniersieger werden auch heuer wieder der beste Turnierspieler, der Torschützenkönig und der beste Torhüter gewählt. Im Anschluss an die Siegerehrung findet im ASV-Theatersaal wieder eine Player's Night statt, auf die im vergangenen Jahr wegen Reischls Tod noch verzichtet worden war.

Dessen Bild erscheint auch auf dem Bildschirm, wenn man die Homepage des Dachauer Hallenturniers besucht. "Herbert, wir werden Dich nie vergessen", schreiben dort seine Freunde und langjährigen Wegbegleiter.

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