Dachau:Finanzplanung für Umzug gebilligt

Glückliches Ende: Oberbürgermeister Bürgel sieht beim Neubau der Sportanlagen des TSV 1865 Dachau für die Stadt kein Risiko.

Von Petra Schafflik

Dachau: Raus aus dem Wohngebiet: Das ist schon lange das Ziel des TSV 1865 Dachau, der am alten Standort nicht weiter expandieren kann.

Raus aus dem Wohngebiet: Das ist schon lange das Ziel des TSV 1865 Dachau, der am alten Standort nicht weiter expandieren kann.

(Foto: Toni Heigl)

Jetzt liegen erstmals Zahlen auf dem Tisch: Etwa 30 Millionen Euro wird es kosten, den Sportverein TSV 1865 an einen neuen Standort an der Theodor-Heuss-Straße umzusiedeln. Dort wird der Verein ein Areal gegenüber dem Schulzentrum kaufen und ein modernes Sportgelände mit Turnhalle, Stadion und Kunstrasenplätzen errichten. Mit der Finanzierung des Vorhabens befasste sich am Mittwoch der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats, weil die Stadt das Projekt mit rund 12,4 Millionen Euro fördern wird. Allerdings: "Die Stadt geht fast kein Risiko ein", betonte Oberbürgermeister Peter Bürgel (CSU). Gegenfinanziert werden könne der städtische Beitrag mit dem Verkauf des Sportsparks Ost, der nach dem Umzug des TSV frei wird.

"Das ist der Aufgalopp heute", sagte Sportreferent Günter Dietz (CSU) sichtlich erleichtert zu Beginn der Debatte. Nun finde eine unendliche Geschichte ihr glückliches Ende. Tatsächlich arbeiten Stadt und TSV 1865 seit Jahren auf die Aussiedlung des Vereins hin, der auf seinem Stammgelände nicht expandieren kann. Jetzt sollen die Grundstücksverhandlungen bis 2014 beendet sein. Nach der vorgelegten Kostenprognose wird der Verein fast die Hälfte der Umsiedlung aus eigener Kraft stemmen. Denn der Verkauf des alten Vereinsgeländes an der Jahnstraße soll etwa zwölf Millionen Euro in die Vereinskasse spülen. Durch Zuschüsse des Landessportverbands werden weitere Kosten gedeckt. Den Rest, das sind 12,4 Millionen Euro, wird die Stadt übernehmen.

Weil Kostensteigerungen aber realistisch sind, werden im Haushalt für die kommenden drei Jahr insgesamt nicht 12,4 sondern sicherheitshalber 15 Millionen Euro eingeplant. "Eine wichtige Investition in die Zukunft unserer Kinder", betonte der OB und lobte die "solide und durchdachte Finanzierung". Die Kostenprognose sei "viel zu grob gefasst", monierte Wolfgang Kaiser (ÜB), wichtige Posten fehlten in der Auflistung. Ein einziges Blatt für so ein Projekt "ist schon recht dünn", befand auch Edgar Forster (FW). Ganz sicher würde an ungeplanten Kosten "noch was daherkommen". Auch SPD-Stadtrat Volker C. Koch wünschte sich mehr Transparenz. Doch seine Kritik ging weiter: Der umstrittene Bebauungsplan für das alte TSV-Gelände solle noch einmal überarbeitet werden, so Koch. Diese Planung sei "nachbesserungsbedürftig", räumte der OB ein. Eine Alternativplanung zur Aussiedlung vermisste Grünen-Stadtrat Thomas Kreß. Die Detailkritik hielt CSU-Sprecher Christian Stangl für unangebracht. Es gehe einzig um die Haushaltsmittel und egal wo gebaut werde: "Geld werden wir immer brauchen."

Ob dieses Geld später durch den Verkauf des Sportparks Ost wieder hereingeholt werden soll, war auch umstritten. Dort will Stadtrat Koch (SPD) Flächen für den sozialen Wohnungsbau reserviert sehen. Doch der Verkauf des Sportareals stehe längst nicht fest, entgegnete der OB. Wenn die Stadt das Geld nicht dringend benötige, werde kein Grund verkauft. Die rechnerische Gegenfinanzierung solle nur aufzeigen, wie gering das finanzielle Risiko dieses großen Vorhabens sei. Mit Mehrheit genehmigten die Stadträte schließlich die Finanzplanung, die bis 2016 insgesamt 15 Millionen Euro für die TSV-Aussiedlung bereitstellt. Dagegen votierten ÜB und Grünen-Stadtrat Kreß.

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