Dachau:Fast von der S-Bahn überfahren

Drei Volksfestbesucher spazieren volltrunken auf den Gleisen. Nur der Geistesgegenwart der Lokführer ist es zu verdanken, dass es nicht zu einer Tragödie kam.

Helmut Zeller

Fast hätte ein schreckliches Unglück den Volksfestauftakt in Dachau am Samstag überschattet: Drei junge Männer hatten auf dem Bierfest ausgiebig gezecht und gefeiert. Den drei fiel in ihrer feuchtfröhlichen Laune nichts Besseres ein, als auf dem Schienenstrang der S-Bahn zwischen der Haltestelle Stadt und dem Bahnhof zu spazieren. Der erste Fall: Der S-Bahnfahrer erkannte um 20.40 Uhr einen Mann, der kurz vor dem Haltepunkt Dachau Bahnhof im Gleisbett lief. Der Lokführer musste eine Schnellbremsung einleiten. Nur der Geistesgegenwart des Mannes verdankte der 21-Jährige Neurieder sein Leben. Die S-Bahn kam noch rechtzeitig vor dem betrunkenen Mann (1,48 Promille) zum Stehen. Um 21.25 Uhr ereignete sich dann laut Bundespolizei der zweite Fall: Ein weiterer Triebfahrzeugführer der A-Linie musste seine S-Bahn abrupt bis zum Stillstand abbremsen, als er zwei junge Männer auf dem Gleis sichtete.

Dachau: Fußgänger haben auf den Gleisen nichts verloren.

Fußgänger haben auf den Gleisen nichts verloren.

(Foto: DAH)

Die zwei 17-Jährigen aus München und Markt Indersdorf hatten den vorausgegangenen S-Bahn-Achtungspfiff ignoriert. Auch diesmal wurde dank der Aufmerksamkeit des Lokführers niemand verletzt. Einer der beiden Jugendlichen hatte einen Atemalkoholwert von 1,66 Promille. Alle drei Gleisgänger bekommen nun Anzeigen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die Bundespolizeiinspektion München bittet alle Besucher des Dachauer Volksfests, nicht auf oder zwischen die Bahngleise zu treten und auch nicht unmittelbar neben dem Schienenstrang einen Weg nach Hause zu suchen. Wer Menschen an den Geleisen sieht, sollte die Polizei (110) oder die Bundespolizei (kostenfreie Hotline: 0800 6 888 000) rufen.

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