Dachau:Erinnerte Gegenwart

Versöhnungskirche gedenkt der Pogromnacht mit Vernissage

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden in Deutschland, in Österreich und im "Sudetenland" Synagogen geschändet und zerstört, Wohnungen und Geschäfte in jüdischem Besitz verwüstet, hunderte Juden ermordet oder in den Suizid getrieben und etwa 30 000 jüdische Männer verhaftet und später in Konzentrationslager verschleppt, etwa 11 000 nach Dachau, wo viele in den folgenden Wochen ermordet wurden. Am Sonntag, 8. November, um 11 Uhr beginnt in der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau der öffentliche Gedenkgottesdienst für die Opfer der Novemberpogrome. Es wirken mit: Kantor Nikola David von der Münchner Liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom, die Bratschistin Boguslawa Hubisz-Sielska aus Krakau, die Werke des Auschwitz-Überlebenden Rachel Knobler spielt, die Organistin Christine Hänsel aus Dachau, Agco Halmen von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und Pfarrer Björn Mensing von der Versöhnungskirche. Auch wird die Ausstellung "Erinnerte Gegenwart - Dokumente und Installationen zu Theresienstadt" eröffnet. Die Münchner Künstlerin Marlies Poss, 1944 geboren, führt in die Ausstellung ein. Sie selbst wurde durch Schilderungen und Dokumente ihrer Großtante Berthie Philipp (1881-1960), die von 1942 bis 1945 im Ghetto Theresienstadt inhaftiert war, zu Installationen inspiriert, mit denen der Künstlerin eine lebendige Vergegenwärtigung gelingt.

© SZ vom 03.11.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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