Dachau:Erfrischende Kunst

Erfrischendes Nass

"Sommer an der Amper" (Bildausschnitt) von Geo Fürst. Er hat es vermutlich um 1920 gemalt.

(Foto: Gemäldegalerie,oh)

Vernissage mit Amper-Bildern in der Gemäldegalerie

Die aktuelle Landpartie der Museen und Galerien in der Region München passt nach Dachau wie selten eine in den vergangenen Jahren. Es geht ums Wasser. Die Bandbreite der Ausstellungen reicht von der Auseinandersetzung zeitgenössischer Künstler mit Wasserlandschaften über naturkundliche Präsentationen zu einzelnen Gewässern bis hin zu kulturhistorischen Fragestellungen zum Zusammenhang zwischen Wasserläufen und Siedlungsgeschichte.

In Dachau fließen all diese Aspekte zusammen. Hier hatten sich Künstler wirklich intensiv seit Mitte des 19. Jahrhunderts damit beschäftigt. Diese Intensität dokumentiert die Ausstellung "Er frischendes Nass" der Gemäldegalerie in Dachau mit einer Auswahl bedeutender und auch selten gezeigter Werke. Sie wird am Donnerstag, 30. April, eröffnet.

In großen Scharen strömten Maler von München aus in die einzigartige Mooslandschaft, die sie mit ihrer außergewöhnlichen Pflanzenvielfalt als Motiv für ihre Bilder entdeckten. Neben diesen Naturschönheiten spielte gerade das im Moos reichlich vorhandene Wasser eine große Rolle für die von den Künstlern entwickelte Freilichtmalerei. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit wechselte die Witterung oft und schnell. Mit den verschiedenen Lichtstimmungen veränderten sich die Farben der Erde, des Himmels und der Wolken. Dies faszinierte die 'Landschafter', die auf ihren Bildern den Eindruck des jeweiligen Augenblicks festzuhalten suchten.

Neben der unendlichen Weite der Mooslandschaft mit ihrem abwechslungsreichen Farbenspiel fanden die Künstler im Moos zahlreiche andere Motive wie Holzbrücken und Stege, die über Flüsse, Bäche und Kanäle führten. Die vom Menschen geschaffenen Konstruktionen, oft schon im Verfall und von der Natur wieder in Besitz genommen, unterstrichen die Größe der Natur. Dieser Gegensatz zwischen Natur und menschlichem Konstrukt faszinierte die Maler. Eines der beliebtesten Motive wurde die hölzerne Mitterndorfer Amperbrücke mit dem weit verzweigten Baum am Ufer. Auch das große Amperwehr zog nicht nur Fischer und Spaziergänger, sondern auch viele Maler an. Die Ausstellung in der Gemäldegalerie besteht aus Bildern der eigenen Sammlung und neueren, noch nicht gezeigte Schenkungen, Dauerleihgaben sowie private Leihgaben.

Parallel dazu wird an diesem Donnerstag im Bezirksmuseum in der Altstadt die Dokumentation der Geschichte der Amper eröffnet, die in Zusammenarbeit mit dem Jexhof im Landkreis Fürstenfeldbruck entstanden ist. Der geografische und kulturhistorische Aspekt ergänzt den künstlerischen in der Gemäldegalerie.

Bei der Veranstaltungsreihe Landpartie handelt es sich um eine Arbeitsgemeinschaft regionaler Museen. Dieses Jahr nehmen Museen aus Starnberg, Fürstenfeldbruck, Dachau und Ismaning teil (www.landpartie-museen-muenchen.de). Vernissage in der Gemäldegalerie ist am Donnerstag, 30. April, 19 Uhr. Es folgt um 20 Uhr die Eröffnung im Bezirksmuseum. Das Bezirksmuseum konzentriert sich auf die Amper zwischen Olching und Moosburg, die Ausstellung im Museum Fürstenfeldbruck auf den Verlauf zwischen Ammersee und Olching. Sie wird am Freitag, 15. Mai, eröffnet.

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