Süddeutsche Zeitung

Dachau:"Eisstadion wird nicht kommen"

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OB Florian Hartmann drängt auf schnellen Neubau der Scherer-Halle

Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) rechnet nicht mehr damit, dass sich Dachau in naher Zukunft ein Eisstadion leisten kann. Der Stadtrat habe dafür coronabedingt die Mittel gestrichen, "ein Eisstadion wird in den nächsten Jahren nicht kommen", sagte Hartmann im Interview mit der SZ Dachau anlässlich des Jahrestages der Kommunalwahl an diesem Montag. Hartmann sprach sich klar dafür aus, den Neubau der Georg-Scherer-Halle auf dem Gelände des ASV Dachau von der Errichtung einer Eissportfläche zu trennen.

Die marode Turnhalle, die auch für den Schulsport genutzt wird, muss dringend ersetzt werden. Damit sie während der Bauzeit nicht komplett ausfällt, soll die neue Scherer-Halle an anderer Stelle auf dem ASV-Gelände errichtet werden - nämlich dort, wo sich derzeit die ebenfalls sanierungsbedürftige Eislauffläche befindet. Der Plan, der im Stadtrat lange diskutiert und beschlossen wurde, sieht vor, dass zuerst eine neue Eisarena im Süden des ASV-Geländes errichtet wird, dann die alte Eisfläche abgerissen wird, damit dort die neue Scherer-Halle entstehen kann. Eine Koppelung der beiden Bauvorhaben also. Zuletzt strich der Stadtrat aber alle Mittel für die neue Eissportfläche.

Jetzt sagte Hartmann in Hinblick auf die angespannte Haushaltslage: "Für mich ist da nichts mehr gekoppelt." Die Zeit dränge. "Wir brauchen die Scherer-Halle als Schulturnhalle." Wenn diese irgendwann geschlossen werden müsse, habe die Stadt ein Problem. Der Neubau einer Schulturnhalle gehört formell zu den Pflichtaufgaben einer Kommune. Der Bau eines Eisstadions dagegen zählt den freiwilligen Leistungen. Damit die Rechtsaufsichtsbehörde den Haushalt der Stadt für das laufende Jahr genehmigen konnte, waren die Stadträte zum Sparen gezwungen und mussten mehrere anvisierte Großprojekte streichen, neben dem Eisstadion befand sich darunter auch die Rathauserweiterung. Da die Verwaltung bei einem rasanten Bevölkerungswachstum immer mehr Aufgaben übernehmen muss und die Corona-Krise auch weit über 2021 hinaus die Steuereinnahmen mindern wird, muss sich die Stadt auf einen finanzielle Durststrecke einstellen.

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Quelle:
SZ vom 15.03.2021 / thra/jupu
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