Einigung im Stadtrat:Dachau bekommt ein neues Eislaufstadion

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Der Eislaufsport bleibt beim ASV Dachau. Das Stadion wird innerhalb des Sportgeländes verlegt. Damit wird Platz frei für eine neue, große Sporthalle. (Foto: Toni Heigl)

Eine Lösung, die allen gerecht wird, denn gleichzeitig bekommt der ASV seine Sporthalle, und es geht kaum Grünfläche verloren.

Von Viktoria Großmann, Dachau

Eine gute Nachricht für Naturliebhaber und Bienenfans: Die Streuobstwiese an der Gröbenrieder Straße bleibt erhalten. Zudem bekommen die Dachauer ein neues Eislaufstadion und der ASV weiß endlich, wohin er seine dringend benötigte neue Georg-Scherer-Halle bauen kann.

Nach recht kurzer abschließender Diskussion haben sich die Stadträte im Haupt- und Finanzausschuss auf eine umfassende Lösung geeinigt, mit der fast alle Beteiligten absolut zufrieden sein können. Manchmal lohnt sich das lange hin- und herdebattieren im Stadtrat eben doch. Deutlich wurde, dass die Stadtverwaltung und Dachaus größter Sportverein offenbar sehr gut zusammengearbeitet haben.

Das nun beschlossene Konzept ist bereits sehr konkret. Es sieht vor, die alte Eislaufbahn abzureißen und auf ihrem Standort die neue Dreifachsporthalle zu errichten. Für eine neue Eislaufbahn hat das vom ASV beauftragte Büro g.h.k. architekten auf dem Gelände ebenfalls einen Platz gefunden. Sie soll ganz im südwestlichen Eck des Geländes zwischen Bannwald und Gröbenrieder Straße gebaut werden. Dafür gibt der ASV vier Tennisplätze auf. Zudem müssen 2000 Quadratmeter Bannwald gerodet werden.

Einen Zeitplan gibt es nicht

Diesen Wald zu opfern, erschien sämtlichen Stadträten, einschließlich Grünen und Bündnis, eher vertretbar, als die Streuobstwiese zu verlieren. In die allgemeine Begeisterung hinein wies Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) deshalb darauf hin, dass ein Verfahren erforderlich sei, um die Genehmigung zu erhalten, die Bäume zu fällen. Gleichzeitig muss die Stadt an anderer Stelle einen neuen Wald anpflanzen, der an den Bannwald anschließt.

Eine Lösung für den ASV hatte eigentlich vor zwei Monaten schon beschlossen werden sollen. Damals aber hätte die Streuobstwiese einem Eislaufstadion weichen müssen. Die Diskussion hatte sich dann auf die Frage verlagert, welche Zukunft das Eislaufstadion noch hat. Der ASV hatte die Idee, das alte abzureißen und als Standort für die Scherer-Halle zu nutzen, selbst aufgebracht. Unter der Bedingung, dass alles möglichst gleichzeitig geschehen könne. Im Ausschuss erhielt der ASV-Geschäftsführer Andreas Wilhelm das Wort und erklärte: "2019 muss Baubeginn sein und im Herbst 2020 muss die Eislaufhalle fertig sein." Einen Zeitplan beschlossen die Stadträte aber lieber nicht.

Bis zu sechs Millionen Euro für die neue Eislauffläche

Nach der heftigen Auseinandersetzung zu diesem Thema im Mai hatten umgehend nach der Sitzung mehrere Stadträte konstruktive Vorschläge für Standorte für eine neue Eislaufbahn eingebracht. Sportreferent Günter Dietz (CSU) schlug einen Platz auf dem ASV-Gelände vor und konnte sich damit nun durchsetzen. Die TSV-Vorstände und Stadträte Jürgen Seidl (FDP) und Wolfgang Moll (parteilos) boten ihr zukünftiges Gelände östlich der Theodor-Heuss-Straße an. Auch der ASV legte erneut Pläne vor, die Verwaltung arbeitete alles umfassend auf. Was vor zwei Monaten noch aussichtslos erschien, funktioniert nun und hat den Oberbürgermeister, der im Mai noch skeptisch war, ganz offensichtlich überzeugt.

Gemeinsam, - nur gegen die Stimme von Jürgen Seidl - haben die Stadträte auch entschieden, deutlich mehr Geld zu investieren als ursprünglich geplant. Die neue Eislauffläche soll bis zu sechs Millionen Euro kosten. Allerdings werden die Fundamente so geschaffen, dass in einem zweiten Schritt für weitere Millionen Euro eine vollständige Überdachung geschaffen werden kann. Die Stadträte möchten den Sledge Hockey Sport fördern - mit einer wettkampfgerechten Halle. Auch die Wiederaufforstung von 2000 Quadratmetern Bannwald wird die Stadt finanzieren müssen. Alles in allem liegt jetzt tatsächlich ein Plan vor, der sehr vielen gerecht wird und für den jeder Kompromisse macht: Zuletzt waren noch 10 000 Quadratmeter Bannwald oder die komplette Streuobstwiese zur Diskussion gestanden. Der ASV hat nun erklärt, sich mit neun Tennisfeldern zufrieden zu geben. Lange Diskussion, gutes Ende.

© SZ vom 21.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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